1723 wurde das Gasthaus zum weißen Löwen am Spittelberg errichtet, das heutige Witwe Bolte. Das barocke Gasthaus war sofort eines der Vergnügungszentren des Grätzels. Künstler, Gewerbetreibende, aber auch Adelige, Bürger und Beamte tummelten sich hier und versuchten zum schnellen Vergnügen zu kommen, wofür das Gebiet lange Zeit berüchtigt war.
Felix Salten beschrieb in seinem Roman Josefine Mutzenbacher trefflich die Szenerie des 18. Jahrhundert. (Salten konnte aber auch anders, er schrieb auch Bambi).
Bemerkenswert ist an der Witwe Bolte, die Schrift über einem kleinen Seitenausgang des Hauses zu einem Durchgangsgässchen zwischen den Häusern: „Durch dieses Tor im Bogen kam Joseph II geflogen. 1778“. Man sieht also, wer sich ungebührlich benimmt oder randaliert, wurde auch damals mit einem Fußtritt entfernt.