Es ist noch dunkel, als wir unsere Unterkunft verlassen. Zuerst schauen wir noch zum „Haus zum Ritter“. Es ist das älteste erhaltene Wohnhaus der Stadt und wurde 1592 erbaut.
Es ist das einzige Bürgerhaus, das den großen Stadtbrand von 1693 während des Pfälzischen Erbfolgekrieges überstand. Seine heutige Funktion als Hotel hat es erst in der jüngeren Vergangenheit erhalten, allerdings diente es schon vor 300 Jahren als Gasthaus.
Wir fahren am Neckar entlang und es ist wie an den vergangenen Tagen saukalt – oder soll ich sagen mausekalt?
Manchen ist es jedoch noch zu heiß und sie gehen ins Bad.
Wir werden von einer Umleitung in die nächste geschickt bzw. müssen über Baustellen klettern, weil nur eine Fahrverbots- aber keine Fußgängerverbotstafel aufgestellt ist, was bei mir so viel heißt wie „gehen erlaubt“. Das macht die Tour heute ein wenig mühsam, weil wir auch einige Kilometer mehr zu fahren haben.
Dafür können wir ein paar Figuren bewundern.
In Sinsheim gibt es ein Museum, in dem U-Boote und Flugzeuge ausgestellt sind. Von der Concorde, sowie einer russischen Tupolew144…
…über einen Piasecki Hubschrauber…
…bis zu einer Lockhead T33 ist alles ausgestellt.
Mittags kommen wir in Heilbronn an, das wegen seiner ausgedehnten Rebflächen als Stadt des Weins bekannt ist. Die Stadt wird auch Käthchenstadt genannt, nach der Titelperson in Heinrich von Kleists Schauspiel „Das Käthchen von Heilbronn“.
Zuallererst sehen wir die Killianskirche, eine romanische, Evangelische Kirche, die um ca. 1100 erbaut wurde.
Das Rathaus in Heilbronn liegt etwa im Zentrum des historischen Ortskerns. Sein Hauptbau ist der nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaute Hauptteil des Alten Rathauses. Diesem ist ein vierflügeliger, moderner Gebäudekomplex angebaut, der die zur Ehrenhalle umgestaltete Ruine des alten Stadtarchievs aus dem 18. Jahrhundert umschließt.
Die Heilbronner Kunstuhr befindet sich am alten, historischen Teil des Rathauses. Sie ist eine aus dem 16. Jahrhundert stammende astronomische Uhr mit drei Zifferblättern und Glocken- und Figurenspielen. Das untere Zifferblatt befindet sich in der Fassade, die zur Aufnahme der anderen Teile nach oben mit einem Zwerchhaus fortgesetzt ist. Das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Uhrwerk wurde rekonstruiert, die beschädigte Schaufront wurde restauriert.
Das Käthchenhaus ist ein privater Profanbau des 14. Jahrhunderts am Marktplatz. Das Haus mit dem markanten Erker an der Ecke zur Kaiserstraße erhielt seinen heutigen Namen im 19. Jahrhundert durch das damals populäre Schauspiel „Das Käthchen von Heilbronn“.
Jetzt fällt mir auf, dass ich euch heute noch keine Sage präsentiert habe. Bitte sehr: Die Sage vom Hecht im Böckinger See behandelt eine Begebenheit, die sich 1497 bei der damaligen Reichsstadt Heilbronn zugetragen haben soll. Dort soll in einem See ein uralter und riesiger Hecht gefangen worden sein, der einen Ring mit griechischer Inschrift getragen habe. Die wörtlich überlieferte Inschrift des Ringes besagt, dass Kaiser Friedrich II. den Hecht eigenhändig im Jahr 1230 – das heißt 267 Jahre zuvor – als ersten in den See gesetzt habe.
Die dem Ring eingravierte griechische Inschrift: εἰμὶ ἐκεῖνος ἰχθύς, ταύτῃ λίμνῃ παντόπρωτος ἐπετεθεὶς διὰ τοΰ Κοσμητου Φεδηρίκου ʹß τὰς χειρὰς ἐν τῇ ʹε ἡμέρᾳ τοῦ ᾿Οκτοβρίου ʹα ʹσ ʹλ habe seinerzeit der Bischof von Worms, Johann III. von Dalberg, ins Lateinische übersetzen können:
Ich bin jener Fisch, der in diesen See zuallererst gesetzt wurde durch die Hände des Herrschers Friedrich des Zweiten am 5. Tag des Oktobers 1230.“
Die Erzählung vom Hecht von Heilbronn wurde mehrere Jahrhunderte lang von Gelehrten in Fachbüchern zur Fischkunde und zur deutschen Geschichte zitiert und erst nach der Zeit der Aufklärung aus dem Bereich der Wissenschaft in den Bereich der Sage verschoben.
Nachdem unsere Unterkunft erst um 15.00 Check-in hat, essen und trinken wir einmal eine Kleinigkeit. Sodann klappern wir die restlichen Sehenswürdigkeiten ab, die es in der Stadt gibt.
Der Bollwerksturm.
Die üblichen Treueschwüre für die Ewigkeit.
Der Götzenturm.
Es wird 15.00. Das Hostel ist schwer zu finden, wenn es unter der Hausnummer 31 läuft und unter 33 untergebracht ist. Das ist aber nicht die einzige Katastrophe. Nach längerem Suchen unter Einbeziehung einer Frau aus dem Nebenhaus und einem Ägypter aus dem Hostel-Haus kämpfen wir mit dem Zimmercode und dem Schloss herum. Ein Syrer, der die Putzaufgaben über hat, hilft uns. Auf Nachfrage ist dem nicht so, dass wir ein Zimmer, ein Bad, ein WC und eine Küche haben, sondern zwei Stockbetten in einem Zimmer und uns den Rest mit Unbekannten teilen. Die Frage der besten Ehefrau von allen, wo der Fernseher sei, brachte Bewegung in den Syrer, der auch im Handumdrehen ein neues Gerät heranzauberte. Mit Bohrmaschine und viel Elan schraubte er das Ding an die Wand. Vorher bohrte er noch die Stromleitung an, was einen sofortigen Kurzschluss zur Folge hatte.
Dann drückte er uns die Fernbedienung in die Hand und wollte verschwinden. Das ließen wir nicht zu, weil das Gerät irgend eine Internetverbindung benötigt, etc. Er schaffte es nicht, wir auch nicht. Also telefonieren und den nächsten Spezialisten holen, der nach fünf Minuten meinte, dass bisher noch niemand nach dem TV-Gerät gefragt hätte, auch wenn es so in der Internetbeschreibung stünde. Auch dass noch andere Menschen Küche, Bad und WC benutzen wäre ihm zwar klar, aber auf die Beschreibung im Internet habe er keinen Einfluss. Es sei aber ein guter Hinweis…
Wir wünschten ihm einen schönen Abend und er meinte, er würde sich schlau machen mit dem TV-Gerät, damit ein anderer Gast nicht die gleichen Fragen stellt.
Ich hoffe, dass unsere morgige Unterkunftswahl eine bessere ist. Aber es ist nicht immer einfach zwischen kostengünstig und Reinfall die richtige Wahl zu treffen. Morgen werden wir es wieder sehen. CU.
Griaß eich 🥰
Ui, war heut wohl der so genannte „Griff in
….!!“ Tja, ist bei mir heut a so.
Bin jetzt wieder für die üblichen Tage im LKH – Therapie fortsetzen. Und alle „Schlechtigkeiten trudeln ein 🤐😰
Ja, was solls – ihr kennts ja meine Devise.
👍😀 Liebe Grüße euch 🥰 und a Guat Nocht heut – uund no a paar schöne, interessante Radltage 👍😀🥰
Dolores und Wolfgang 🙋♀️🙋♀️
Na dann hoffe ich, dass Ihr wenigstens gut schlafen könnt.
Ich bin gerade erst von einer wunderbaren Veranstaltung mit Erika Pluhar heimgekommen. Gute Weiterfahrt morgen. LG Elfi