An der Ostaußenwand des Stephansdoms hängt der Zahnwehherrgott. Diese Figur wurde um 1400 geschaffen und wie es zu dieser Zeit üblich war, wurde Jesus als leidender Mensch gezeigt.

Eine der Wiener Sagen erzählt nun, dass Frauen einen Blumenkranz um das Haupt Christi gelegt hatten und den Kranz wiederum mit bunten Bändern um das Kinn festbanden, damit er nicht gleich vom Wind verweht wurde.

Zu sehr später Stunde kamen nun drei betrunkene Burschen vorbei und machten sich lustig über die Figur. „Der schaut aus, als ob er Zahnweh hat. Ich glaube wir sollten ihm einen Zahn reißen,“ verhöhnten sie Christus. Laut grölend zogen sie endlich von dannen und legten sich jeder in seiner Wohnung zum Schlafen.  Nur dazu kam es bei keinen von den Dreien. Alle bekamen fürchterliche Zahnschmerzen. Einer holte einen Zahnarzt. Der befundete, dass der Schmerz von Zahnpest herrühre und die nur Gott heilen kann.

Also trafen sich die Drei wieder bei der Figur beim Stephansdom, knieten davor nieder und bereuten inniglich ihr lästerliches Verhalten von vergangener Nacht. Und siehe da, die Schmerzen vergingen so schnell wie sie gekommen waren.

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