Seidenstraße ist der bekannteste Straßenname der Welt und taugt trotzdem in keiner Weise als Ortsbezeichnung. Vielmehr versteht sich darunter ein Netz aus Haupt- und Nebenwegen von Zentralchina bis zum Mittelmeer. Die Anfänge begannen mit dem Perserkönig Dareius im 5. Jahrhundert, weiter ging´s mit Alexander dem Großen und bis ins 15. Jahrhundert hinein wurden die Wege ständig ausgebaut und vor allem benutzt.
Nicht nur Seide, sondern auch Edelsteine, Glas, Lack, Tee, Gewürze, Pferde und vieles mehr wurde gehandelt. Mit den Waren kamen auch die verschiedenen Religionen in jeweils andere Landstriche wie Buddhismus, Zoroastertum, Christentum und Islam, ebenso wie Mythen, Gebräuche, Schrift, Sprache und Philosophie. Letztendlich leider auch diverse Krankheiten und Seuchen, wie die Pest.
Ab dem 16. Jahrhundert änderte sich die Ausgangslage. Das Mongolenreich war zerfallen und der Seeweg nach Indien war entdeckt und viel lukrativer. Die Bedeutung der Seidenstraße war dahin.
Ende des 19. Jahrhunderts kam es zu einem erneuten Aufflackern durch den Bau der mehr als 10.000 km langen Bahnverbindung zwischen Lianyungang am Gelben Meer und Rotterdam. Und seit einigen Jahren mischt China unter Xi Jinping das Weltwirtschaftsgefüge kräftig auf. Unter dem Titel „One Belt – One Road“, was so etwas wie eine Seidenstraße neu ist, wird einerseits die Handelsroute auf dem Landweg ausgebaut, andererseits auf dem Seeweg über Südafrika zum Mittelmeer.
Mehrere hundert Milliarden Dollar werden investiert. Allein Usbekistan hat 2017 einen Vertrag über 23 Milliarden Dollar unterzeichnet. Dieser chinesische Einfluss gefällt natürlich nicht jedem. Allen voran Russland fühlt seinen Einfluss schwinden, die betroffene Bevölkerung der Staaten entlang der Route ist eher skeptisch und befürchtet einen Ausverkauf an chinesische Investoren und eine Massenimmigration von chinesischen Arbeitskräften.
Wir aber, wir werden uns in den nächsten Wochen der touristischen Marke Seidenstraße kümmern. Um Unklarheiten zu beseitigen: Nein, wir werden den Vorschlag von einem von euch nicht annehmen und die Chinesische Mauer vom Anfang bis zum Ende begehen, wir werden auch die Seidenstraße nicht abwandern, sondern mit Studiosus Reisen befahren.
Es gibt einiges mit Weltkulturerbestatus zu sehen und wir freuen uns darauf. Mit der Turkish Airline geht es nach Istanbul und danach weiter nach Urgench.
Am Flughafen Schwechat wird mein I-Pad drei mal durch den Scanner geschickt. Offensichtlich dürfte ich ein typischer Amokläufer sein. Danach nahm die Security-Dame noch einen „Papierstreifen“, mit dem sie mein Pad „abputzte“. Auf meine Frage, was sie da treibt, meinte sie: „Sprengstoff aufspüren“. Damit aber nicht genug, denn danach nahm sie den gleichen Teststreifen und prüfte meinen Gürtel. Ich habe ihr erklärt, dass ich nur selten in die Luft gehe, aber man kann mich durchwegs dazu bringen. Daraufhin war die Überprüfung überraschend zu Ende.
In Istanbul mussten wir umsteigen. Vorm Boarding sprang eine ca. 55-jährige Frau auf, klopfte mir auf die Schulter und bot mir ihren Sitzplatz an, den ich vehement mehrmals ablehnte. Ich muss gebrechlich dreinschauen. Vielleicht sollte ich mich nach der Rückkehr von der Reise sicherheitshalber im nächsten Altersheim anmelden.
Im Flieger hatten wir Reihe 13. Ich dachte, die gäbe es schon lange nicht mehr. Offensichtlich sind die Leute wieder weniger abergläubisch. Geschlafen haben wir wenig bis gar nicht.
Der Flughafen von Urgench ist herzig. Wir sind die zweite Maschine, die überhaupt auf dem Feld steht. Die vierzig Meter zur Ankunftshalle haben wir zu Fuß bewältigt.
Kaum in Usbekistan angekommen, geht´s ins 50 km entfernte Chiwa in die Unterkunft, in eine alte Madrese (Koranschule). Schaut super aus, aber ähnelt sehr stark einer Kerwanserei.
Übrigens die Schreibweisen der einzelnen Orte und Städte, die wir bereisen werden, differiert zumeist sehr. Reiseführer, Berichte, Landkarten und das Internet überbieten sich in ausgefallenen Schreibweisen. Ich habe natürlich keine Ahnung was richtig ist und werde mir die für mich jeweils Einfachste aussuchen. Da kann dann niemand behaupten, ich läge falsch. 😊
Wow! Schön, dass Ihr gut angekommen seid und DU Deinen Humor nicht verloren hast.
Walter, der Terrorist. WOW ! Hätte ich nicht von Dir gedacht. 😉
Tolle Fotos. Der Flughafen sieht total „herzig“ aus, wie Du geschrieben hast.
SUUPER!
Schön zu lesen, dass ihr gut angekommen seid. 👍😉
Walter schreibt nach wie vor so wie immer.
Interessant, lesenswert und lustig. 👍😉
Die Flughafenszene kann i mir lebhaft vorstellen. 🤣
Wir mussten auch mal auf einem Türkei Flug aus der Reihe raus und unseren Koffer aufmachen.. Es wurde alles umgedreht, bis sie den Laptop fanden… es war echt besch…… Wolf war a „am Zerbersren“ 😉
Also a fröhliche, erlebnisreiche Weiterreise noch – euch zweien 🥰 – bis boid 🙋♀️🙋♀️
Hallo Walter, Schön das ihr gut angekommen seid .👍😊
Wie ich sehe war es super im Flug weil ihr in reihe Dreizehn wart (Pech zahl)😂
Ich hoffe ihr habt noch viel Spaß und Freude.
Ich freue mich schon auf das lesen vom 19.05 wird sicher interessant.
Liebe Grüße Familie Elmasri