Unmittelbar neben unserer Unterkunft gibt es eine kleine Bar, die alles hat, was wir uns zum Frühstück wünschen. Sie hast außerdem noch vor 7 Uhr offen, was uns entgegen kommt.

Der darf natürlich nicht fehlen am Camino. Der Morgen verspricht schönes Wetter, obwohl wie immer in den letzten Tagen Regen vorhergesagt wird, teilweise mit Gewittern.

Es dauert nicht sehr lange und wir können auf Ponferrada schauen. Der Hintergrund ist noch komplett mit Bodennebel bedeckt. Die Stadt ist das Zentrum eines reichen landwirtschaftlichen Gebietes inklusive des Weinanbaus, ist aber auch für Kohle- und Eisenerzvorkommen berühmt. In Ponferrada gibt es ebenso die größte Fabrik für Säulen von Windenergieanlagen in Europa.

In der Nähe (ungefähr 25km südwestlich) liegt Medulas, das die wichtigste Goldmine des römischen Reiches war. Diese Kulturlandschaft gehört auch zum UNESCO-Weltkulturerbe. Warum? Es wurden Löcher in die Berge gebohrt und mit unheimlich viel Wasser überschwemmt, um das Gold raus zu spülen. Dafür baute man ein über 100 Kilometer langes Kanalsystem und das alles bereits zwei Jahrzehnte vor Christus.

Wir überqueren den Rio Boeza im Süden der Stadt und steigen hinauf zur ehemaligen Templerburg, die im 12. und 13. Jahrhundert von den Tempelrittern erbaut wurde und für den Schutz der Pilger zuständig waren. Da der Ritterorden sich jedoch viele Freiheiten heraus nahm und auch spezielle Riten und Zeremonien beging, war er dem König Philipp IV. im Wege. Er forderte daher vom Papst, dass dieser den Orden verbietet, was der auch 1307 machte.

Da die Burg noch nicht geöffnet hat, begeben wir uns zur Kathedrale.

Danach setzen wir uns in ein Café und trinken einen ebensolchen.

In Camponaraya fällt uns noch eine nette kleine Kirche auf, die die Dorfbewohner durch Eigeninitiative in den letzten 25 Jahren renoviert haben. Das Ergebnis lässt sich sehen.

Wir bewegen uns durch immer mehr Weingärten. Es fällt uns aber auch auf, dass einige davon offensichtlich auch aufgegeben wurden, weil sie komplett von Unkraut überwuchert waren.

Wieder eine Kilometerangabe, die stimmen könnte. Wir nähern uns stetig Santiago de Compostela an und haben bereits über 3.100 Kilometer hinter uns gebracht. Da sollte der Rest auch noch möglich sein.

Man hört bereits Donnergrollen. So gesehen wird es Zeit an unserem Ziel anzukommen. Und wirklich, es dauert nicht mehr lange und wir sehen die Ortstafel von Villafranca del Bierzo was auch das kleine Compostela genannt wird.

Wenn ein Pilger erkrankte und die Reise nicht fortsetzen konnte, wurde ihm bereits hier der Ablass von seinem Sündenregister gewährt. Die obige Pforte der Santiagokirche heißt auch Pforte der Vergebung. Wer hier durchschritt erhielt den Ablass. Übrigens finden sich am Friedhof viele Pilgergräber.

Wir besuchen auch die Collegiata Santa Maria. Weil gerade eine Messe stattfindet, verhalten wir uns entsprechend.

Zu guter Letzt kommen wir noch vorm Abendessen beim Museum (links) und der Iglesia San Nicolas el Real (mit Bahnhofsuhr) vorbei.

Das Positive des Tages: Acht Pilgertage wie wir sie lieben. Einer wird jetzt abgehakt, drum sind es nur mehr sieben.

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