Mitte des 19. Jahrhunderts hat man in Wien den ersten Biber erlegt. Er war damals begehrt, einerseits wegen seines Fleisches, andererseits wegen dem Bibergeil, einem fetthaltigen Sekret, dem große Wundheilwirkung zugesagt wurde. Es kam, wie es kommen musste, der Biber galt Mitte des 20. Jahrhunderts als ausgerottet in unserem Gebiet.

Ende der 70er Jahre wurden daher 40 Tiere in der Lobau ausgesiedelt, um den Biber wieder heimisch werden zu lassen in Wien.

Den Tieren gefiel das Gebiet und sie vermehrten sich. Heute leben ca. 400 Biber in Wien. Sie eroberten nicht nur die Lobau-Auen, sondern wanderten entlang der Alten und Neuen Donau, über die Donau in den Donaukanal und kämpften sich den Wienfluss bergauf zu den Wienerwaldseen.

Anfänglich wurden sie wegen ihres Fleißes bewundert, später kippte die Stimmung. Wegen der vielen an- und abgenagten Bäume entlang der Gewässer, die bei Sturm zusehends zu einer Gefahr für Spaziergänger wurden und außerdem an manchen Ufern zu totalem Kahlschlag führten, begannen die ersten Abwehrmaßnahmen. Heute sind so ziemlich alle Bäume in Ufernähe entlang von Donaukanal, Donauinsel und auch der Donau mit Hasenzaun eingewickelt, um so der Nagerei ein Ende zu setzen. Und so manches „Wienerherz“ verlangt den Abschuss der Population.

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