Diese Wiener Lokalität am Kohlmarkt 14 wurde Ende des 18. Jahrhunderts gegründet und gehört zu Wien wie das Sacher (mit dem gab es den Streit, wer die Original Sachertorte in der Produktpalette führen darf) oder das Hawelka. Mahagonieinrichtung und Spiegel prägen das Ambiente.
Wenn man die Zuckerbäckerei betritt, wird man von den Demelinerinnen in schwarzer Tracht mit weißen Schürzen begrüßt. Früher waren das Klosterschülerinnen doch heutzutage gibt es die auch nur mehr sehr selten. Das Einzigartige an der Anrede der Kunden ist, dass sie unter Weglassung der persönlichen Anrede, mit der dritten Person Mehrzahl angesprochen werden: „Haben schon gewählt?“ „Wünschen zu speisen?“
In Kaiser Franz Josefs Zeiten hatte das Demel seinen Höhepunkt. Katharina Schratt gehörte ebenso zu den Gästen wie Sisi. Diese schlich sich oft heimlich durch einen unterirdischen Gang (den soll es angeblich noch heute geben) von der Hofburg durch den Keller der Zuckerbäckerei zur Küche des Demel. Sisi dürfte die erste bekannte, berühmte Person gewesen sein, die an Bulimie litt.
Zur Geschichte des Demel gehörte auch Udo Proksch (kurze Zeit mit Erika Pluhar verheiratet), der das Lokal Anfang der 70er Jahre erwarb und im Obergeschoß den Club 45 installierte. Das war ein Herrenclub der Österreichischen Sozialdemokratie. Androsch, Blecha, Lütgendorf, Fischer, Gratz und Vranitzky gehörten dazu.
Ende der 80er wurde Proksch wegen Versicherungsbetrug und 6-fachen Mordes verurteilt und verkaufte das Demel an die Raiffeisenbank. Der heutige Inhaber ist das DO&CO. Die K&K-Tradition wird trotzdem hoch gehalten und das Demel in diesem Sinne weiter geführt. Obwohl in Corona-Zeiten es für alle schwer ist, gelingt es trotzdem durch gute Ideen das Geschäft am Laufen zu halten.
„Kaiserschmarrn to go“ lautet die aktuelle Aktion.
War man dort, könnt ma sagen:
„Es wor sehr schöön, es hat uns sehr gefreut!“ 🤣🤣🤣
Glg Dolly
Hallo, Walter !
Schön von dir zu hören und zu sehen, was du in Wien entdeckst. Deine Infos zu den einzelnen
Fotos sind sehr interessant. Natürlich kennt man vieles, aber es wird wieder in Erinnerung gerufen .
Ich hoffe, Elfriede und dir geht es gut. Unser Spanischkurs ist nur mehr online ,und da mein Computer nicht in Ordnung ist und beim Zoom „spinnt“, habe ich nicht gebucht.
Bitte schicke KEINE Mails an Uwe. Kropshofer , er bekommt die Neuigkeiten von mir serviert.
Liebe Grüße an Euch beide
Renate