Heute sollte es wieder ein regenfreier Tag werden. Wir schauen in Miramont-Sensacq bei der Kirche vorbei. Von außen ist sie nämlich noch am schönsten.
Gleich darauf finden wir eine originelle Begrünung einer Verkehrstafel.
Auch heute versuchen wir wieder den ärgsten Matschstrecken auszuweichen, was uns auch ganz gut gelingt. Darum sehen wir auch die Kirche von Pimbo nur aus der Distanz.
Beim nächsten Feld wieder ein kleines Beispiel zur gestrigen Anmerkung über vermehrt auftretende Messi-Anwallungen bei manchen Franzosen, denn ich nehme nicht an, dass das als Kunstwerk oder Aktionismus gedacht ist, mitten im Nirgendwo.
Und wieder ein dezenter Hinweis wie weit wir noch gehen müssen. Das Nachrechnen, ob das stimmen kann, ersparen wir uns.
Wir kommen nach Arzacq-Arraziguet…
…und freuen uns auf einen Getränkestopp. Es wird aber wieder nur ein paar Schluck lauwarmes Wasser aus unserer Flasche geben, denn es ist 1. Mai und da hat kein Lokal in dem Ort geöffnet.
Doch, eine Lokalität hat offen, die Kirche. Also rein mit uns.
Eine Madonna aus dem 16. Jahrhundert kann man sich ansehen. Was mir aber viel mehr imponiert ist der Altar.
Nach unserer Jause geht’s weiter. Zu sehen gibt es nicht viel, außer einer wunderschön restaurierten alten Mühle. Dort ist uns ein anderer Pilger begegnet, der auch mit einem Wagerl unterwegs war. Auch er schleppte das Gepäck von seiner Frau mit, die leidenden Blickes, aber stumm, hinter ihm her trottete.
Danach habe ich eine Schafherde gebeten, für ein Gruppenbild Aufstellung zu nehmen, was sie gerne taten. Sofort sind alle zum Zaun gelaufen.
Wir sind übrigens im Baskenland angekommen. Was ich auch nicht wusste, die Basken leben nicht nur auf spanischem Gebiet, sondern auch auf französischem. Die Unabhängigkeitsbestrebungen gibt es nicht nur in Spanien, sondern auch in Frankreich. Die Basken wollen vereint ein eigenes Staatsterritorium, was natürlich von beiden Staaten strikt abgelehnt wird.
Es ist heute kein guter Tag für einen Fernblick, doch mit ein wenig gutem Willen könnt ihr in der Ferne die Pyrenäen erkennen.
Noch eine Kirche aus dem 13. Jahrhundert kurz vor unserer Herberge für heute.
Neben der Kirche befindet sich wieder ein kleiner Friedhof. Was uns in den letzten Tagen schon aufgefallen ist, dass es hier üblich ist, kleine Marmortäfelchen mit Aufschrift auf die Gräber zu stellen, als „Souvenir“, wie auch auf einigen dieser Täfelchen steht. Das wäre doch ein neuer Geschäftszweig für die österreichischen Steinmetze.
Abendessen gibt es in der Herberge, weil es sonst weit und breit keine Möglichkeit gibt, etwas zu Essen zu bekommen. Es wird zunehmend schwieriger überhaupt eine Unterkunft zu finden.
Im Speiseraum der Herberge wohnt auch in einer Voliere ein Papagei, der ein breites Repertoire an Worten und Liedchen beherrscht. Seine Lieblingsarie ist aus der Zauberflöte, die der Königin der Nacht. Wenn er loslegt, kann niemand mehr etwas sagen, denn der Papagei übertönt alle. Sogar die beste Ehefrau von allen kommt dagegen nicht an. Habe ich schon erwähnt, dass ich mir früher einen Papagei gewünscht habe? (Bevor ich heiratete.)
Das Positive des Tages: Die nächsten beiden Unterkünfte sind gesichert. Danach brauchen wir noch eine Idee.
Es war sicher gut, die Kirche von Pimbo aus der sicheren Entfernung anzuschauen. Die sah ziemlich mitgenommen aus oder täuscht das auf dem Foto?
Konntet Ihr nicht das warme Wasser aus der Flasche in der Kirche in Wein umwandeln lassen, wenn Ihr schon nirgends etwas bekommen konntet. 😉
Die Papageigeschichte (Das Geständnis, Du wolltest vor der Heirat einen Papagei, jetzt nicht mehr) hatte keine Konsequenzen für Dich? Geht’s Dir noch gut oder …. 😉
Aber wenigstens die Schafe folgen Dir aufs Wort. Ist ja auch was wert.
Gutes Weiterwandern.
LG Elfi M.