Wir starten, nachdem ich einige erfolglose Experimente zur Schmerzlinderung an meiner linken Ferse durchgeführt habe. Irgendwie hatte ich es geschafft am Ballen eine Blase in der Blase zu erzeugen. Ich habe es mit Silikoneinlagen probiert, doch das alles bringt nichts. Also Pflaster über Pflaster und los geht´s.

Richtig geraten, mit einer Schlammpiste. Obwohl es heute nicht so schlimm ist, wie gestern, weil ein Teil schon eingetrocknet ist, rutschen wir morgendlich gegen Südwesten.

Heute gibt es nur Sonnenschein und bis zu 25 Grad und das ist auch notwendig bei den Pisten.

Die Landschaft ist weiter geworden, die Felder sind nicht mehr mit Steinmauern eingefasst und viel größer als in den Wochen davor. Getreide und Weinbau sind hier die Hauptanbauzweige. Nach einiger Zeit kommen wir zum Pont d’Artigues, der schon seit dem Mittelalter Verwendung findet. Nach eingehender Recherche der besten Ehefrau von allen, haben wir hiermit die 1.000 Kilometer nach Santiago de Compostela unterschritten. Klingt ja schon ganz ermutigend.

Die nächste Ortschaft, die wir nach den schier endlosen Touren durch die Felder und Weinberge sehen, ist:

Ob wir da nicht ein wenig zu schnell unterwegs waren? Überhaupt, überall wo wir in der letzten Woche hinkommen, werden wir mit Salutschüssen empfangen. Nun ja, nicht wirklich. Böllerschüsse sind es schon, nur gelten sie nicht uns, sondern dienen zur Verbrämung der Vögel. Zuerst auf den Gemüsefeldern, dann bei den Obstplantagen und jetzt bei den Weinhängen. Warum schon jetzt und nicht erst im Herbst, wenn die Trauben reif werden? Ich weiß es nicht.

Die letzten sieben Kilometer bis zu unserem Etappenziel nach Eauze marschieren wir zügig auf einer Wandererautobahn. Man hat hier auf einer stillgelegten Bahnlinie einen Radweg angelegt (so wie im Waldviertel). Die Bahnhofshäuschen sind durch einen zwei Meter hohen Holzzaun vor neugierigen Blicken versteckt, denn sie sind in Privatbesitz. Nur den ganz Neugierigen gelingt ein Foto über den Holzzaun.

Nach einer großen Fenster- und Türenfabrik geht es rechts ab ins Zentrum von Eauze. Das Belohnungsbier ist rasch bestellt, praktischerweise bei unserem Hotel.

Der Dom ist freundlicherweise auch nur ein paar Meter entfernt.

Von außen schaut die Kathedrale schon sehr renovierungsbedürftig aus. Innen ist man offensichtlich gerade dabei, dringend notwendige Arbeiten anzugehen.

Das Positive des Tages: 33,3 km und 440 Höhenmeter geschafft, trotz marodierender Füße.

1 Kommentar

  1. Das ist ja toll, dass man Euch heute alles so nahe hingestellt hat.
    Da hatte wohl jemand Mitgefühl mit Euch wegen Eurer maroden „Körper“.

    Salutschüsse hättet Ihr Euch allerdings täglich verdient …. und das meine ich ganz ehrlich.
    Wenn schon keine Böllerschüsse, dann wenigsten knallende Sektkorken.
    🍾🍾🍾 😉

    LG Elfi M.

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