Der Wetterbericht von gestern sagte 100% Regen voraus, den ganzen Tag. Dementsprechend groß war unser Erstaunen, dass es erst um 10.00 damit losgehen sollte. Also ab mit uns, solange es noch trocken ist.
Die Strecke läuft entlang einer alten Römerstraße, die fast in gerader Linie nach Cahors geht. Manche Steinmauern (neueren Ursprungs) laden wirklich zum Verweilen ein. Wir tun es nicht, denn wir wollen möglichst weit im Trockenen kommen.
Eine Erinnerung an frühere Zeiten Johny Halliday:
Es war einmal, vor langer, langer Zeit eine Mühle an einem Bach. Der Bach ist heute ausgetrocknet, die Mühle verfallen:
Das Gebiet in der Region, durch die wir heute wandern ist bekannt für ihren Rotwein und für ihre Trüffelfunde. Früher setzte man Trüffelschweine für das Auffinden der kostbaren Pilze ein. Das war jedoch kein effizientes Unterfangen, denn die Schweine fraßen selbst gerne die Trüffeln auf. Außerdem machten sie keinen Unterschied zwischen reifen Pilzen und jungen Sprösslingen. Deshalb kommen heute nur mehr trainierte Hunde zum Einsatz, die sehr wohl die reifen Pilze erkennen und anzeigen und außerdem den Vorteil haben, dass sie die Pilze nicht selbst fressen.
Was in den vorigen Jahrhunderten noch eine Bauernspeise war, wird heute fast ausschließlich in der Haute Cousine verwendet. Nicht verwunderlich bei den Preisen, die natürlich davon abhängen ob es weiße oder schwarze Trüffel sind, ob es ein gutes oder schlechtes Jahr war, auf die Größe… Vorigen Oktober kostete eine kleine weiße Trüffel um die 2.500 Euro, größere Exemplare bis zu 7.000 Euro das Stück. Die schwarzen wurden noch sehr viel teurer gehandelt.
Es beginnt wirklich erst zu Mittag zu tröpfeln. Zuerst nicht stark, dann doch fühlbar. Bis wir in Cahors angekommen sind, sind wir zwar nass, aber es ist nicht schlimm, da es nicht kalt ist.
Auf der Brücke über den Lot steht ein altes Zollhaus. Heute erhält man dort den Stempel für den Pilgerausweis. 100 m weiter gibt es ein Geschäft für Pilgerausrüstung und ich erstehe eine neue Rucksackabdeckung, denn die alte habe ich irgendwo verloren. Hier kostet sie natürlich um die Hälfte mehr, als in Wien.
Natürlich gibt es in Cahors auch eine Kathedrale, die sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.
Ein Blick in die Sakristei, weil die gerade offen steht. Danach geht’s zum Haare schneiden.
10 Minuten dauert die Aktion mit Bartschneiden und Augenbrauen stutzen, sowie Ausrasieren von Wangen und Hals. Habe diesmal ja kein Rasierzeug mitgenommen, um weniger Ballast zu haben.
Weil wir noch nicht Abendessen gehen können, da die Restaurant erst ab 19.00 mit dem Küchenbetrieb beginnen, stapfen wir noch ein wenig durch die Stadt.
Das eigentliche Wahrzeichen der Stadt, der Pont Valentré, liegt auf der anderen Seite, doch wir sollten ihn morgen in der Früh sehen. Aber jetzt können wir endlich Abendessen gehen.
Das Positive des Tages: Der Regen hat uns nicht schlimm erwischt. Wir hoffen, dass es morgen ebenso sein wird.
Wow, Walter, Du hast auch mal etwas verloren. Ist das sonst nicht das Ding von Elfi. Etwas liegen zu lassen oder zu verlegen oder zu verlieren. 😉
Das „Tier“ nach Deiner Schilderung der Trüffelsuche ist aber kein Trüffelschwein ….. oder sehen die dort „so“ aus? 😂
Die Kathedrale sieht toll aus.
Ich wünsche Euch wieder trockenes Wetter.
LG Elfi M.