Nach wiederum einem kargen Frühstück geht es los. Wir haben heute viel vor. Die Sonne scheint und so soll es auch bleiben, wenngleich es noch Nebelfelder in den Niederungen gibt.
Anfangs geht´s weiter bergauf, bezeichnenderweise auf einem Kreuzweg mit 14 Stationen. Kannte bisher nur 12 und habe daher gegoogelt. Ursprünglich waren es 7, den sieben Horen des Stundengebetes nachgebildet, danach wurden es 12 und ein Franziskaner meinte, es seien noch zu wenig und machte im 17. Jahrhundert 14 daraus. Beim Hochklettern sind für mich schon 7 genug – aber bitte. Zuletzt befindet sich eine kleine Kapelle:
Ab nun geht´s aber wieder bergab bis letztendlich nach Decazeville, mit Unterbrechungen versteht sich.
…und unerwarteten Durchblicken.
In Decazeville kaufen wir Wurst, Käse und Brot um unseren Energiebedarf unterwegs zu decken. Außerdem gibt es hier eine große Sprayerkolonie.
Danach keuchen wir wieder einen Berg hinauf. Die uns am Weg angebotenen Kapellen und Kirchen lassen wir links (oder rechts) liegen. Sie sind uns egal. Heute haben wir über 38 km und 770 Höhenmeter vor. Dabei gäbe es ja einen Gepäckshuttle, aber das verbietet uns unsere Ehre. Wir schleppen unser Gepäck selbst. In den Unterkünften sieht man oft riesen Koffer, die von A nach B befördert werden sollen. Diese Wanderer nehmen nur einen kleinen Rucksack für Getränke und Snacks mit, alles andere wird geliefert. Meist gehen diese Leute auch nur 15 km im Schnitt. – Ich glaube, aus mir spricht nur der Neid. Andererseits sind wir jeden Tag stolz darauf, was wir geschafft haben, ohne Hilfen.
Aber nach jedem Aufstieg geht´s irgendwann wieder runter. In unserem Fall nach Livinhaude-Haut.
Auf beiden Brückenpfeilern wurden bei der abgerissenen Brücke Aussichtsterrassen errichtet.
Danach hinauf nach Montredon, wo wir uns bei einer Herberge eine Erfrischung gönnen. Vor dem Haus ist ein dezenter Hinweis angebracht, wie weit wir noch zu gehen haben.
Man muss es positiv sehen. Wir haben mit dem heutigen Tag schon über 2.000 km hinter uns gebracht.
Wiederum geht´s bergauf und das bei 18 Grad. Angenehm würde man sagen. Nein, wenn man einen Berg hinauf stapft, fühlen sich die 18 Grad wie 30 an.
Das Land zeigt seinen Improvisationsgeist beispielsweise bei der Behelfsreparatur eines umgefahrenen Mastes. Der wurde einfach oben abgeschnitten und der Rest an einem Weidezaun gesichert:
Es folgt der Abstieg nach Figeac. Fragt mich nicht, wozu der Bau dient, er schaut aber gut aus, mitten auf der Wiese.
Ja, natürlich. Figeac hat auch eine Kirche, die wir nach dem Duschen und Abendessen kurz besuchen.
Aus Figeac stammt auch Herr Champollion, der den Stein von Rosette erstmals entzifferte. Ihm zu Ehren liegt in einem Museum der Stadt eine Kopie dieses Steins, der die Entzifferung der Hyroglyphen letztendlich ermöglichte. Egal, wir sind zwar hingegangen, das Museum ist aber um 21.00 nicht mehr geöffnet.
Das Positive des Tages: Wir haben die 2.000er Marke überschritten!
Hallo Ihr Zwei!
Das sind ja tolle Distanzen, die Ihr da täglich hinlegt. Ihr werdet offenbar immer fitter.
Auch ohne mitwandern zu müssen, bin ich von den schönen Ortschaften total begeistert.
Das Wetter scheint ja jetzt auch angenehmer zu werden.
Weiterhin alles Gute.
LG Elfi M.
Servus ihr zwa! 🥰
Grade nachgelesen! Unwahrscheinlich, was ihr alles packts.
Da könnts wohl mit Recht stolz drauf sein.
Wieder tolle Bilder, die wir gerne anschauen und euch so gedanklich begleiten. 👍😉
Weiterhin Alles Gute für euch. 🥰
glg – Dolly und Wolf 🙋♀️🙋♀️