Zuallererst bin ich euch noch ein paar Eindrücke von gestern schuldig:

Heute geht´s nach dem Frühstück bei Sonnenschein los. Das währt jedoch nicht lange und es beginnt leicht zu regnen.

Das Wetter ändert sich ständig. Als wir auf einer steinigen Strecke, gespickt mit großen Wasserlacken marschieren, hören wir den typischen Sound von Geländemaschinen. Gleich darauf kommen Maschinen von rechts den Hang herunter und biegen auf unseren Weg ein. Die ersten beiden Fahrer bremsen sich ein und gehen ein paar Gänge runter, sodass sie manierlich an uns vorbei fahren, ohne uns von oben bis unten mit Gatsch anzuspritzen. Der Dritte wird unserer ansichtig, bleibt gleich in der Kurve stehen und gibt per Handzeichen den Nachfolgenden zu verstehen, dass sie sich einbremsen sollen. Alle Fahrer – und das sind 14 – befolgen das, wir begrüßen uns gegenseitig durch Nicken und heben der rechten Hand. Chapeau! – Oder heißt das bei den Motorradfahrern: „Ich ziehe meinen Helm“?

Langsam wird der Wandererverkehr dichter. Es sind jedoch nicht sehr viele Pilger, sondern zumeist Tages- oder Wochenausflügler, die sich hier tummeln.

Übrigens waren früher die Steine, die am Wegesrand übereinander gestapelt wurden, ein Zeichen für den richtigen Weg. Heute versteht man darunter mehr die Verfehlung oder Last des Lebens, die man zurück lassen möchte.

Die Landschaft ändert sich, wir treten aus den Waldwegen hinaus auf zuerst Almen, danach auf eine Hochmoorlandschaft mit großen morastigen Wiesen. Außerdem hat ein starker Wind zu blasen begonnen: „32 – 34 km/h, eine mäßige Brise“ steht in der Wetterapp. Bei der „mäßigen Brise“ haben wir Mühe, das Gleichgewicht zu halten. Ständig werden wir durch den böigen Wind seitlich versetzt und wir wanken breitbeinig im Seemannsgang durch die Landschaft.

Auch Hindernisse müssen überwunden werden.

Es gibt auch Mitteilungen an andere Wanderer am Wegesrand.

Noch über eine Brücke, dann sind es nur mehr vier Kilometer.

Nach über 30 km sind wir in Nasbinals angekommen. Heute schlafen wir in einer Pilgerunterkunft, jedoch in einem Zweibettzimmer.

Das Positive des Tages: Obwohl es zeitweise sehr kalt war und wir manchmal vom Winde verweht wurden, war es ein tolles Erlebnis.

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