Heute erwartete uns ein langer Tag. 36,2 km waren angesagt. Wettertechnisch war alles klar. Es sollte wolkig werden, trotzdem heiß. Daher ein kurzes Frühstück um 6.30 und danach ging´s ab.

Noch ein kurzer Blick zurück.

Nach Bewältigung eines Hügels neben einer Ausfallstraße ging es links ab neben einem Feld. Privatbesitz, ausnahmsloser Durchgang verboten stand auf einem Schild. Da es keine wirkliche alternative Ausweichroute gab, entschlossen wir uns einfach durchzugehen. Wer versteht schon, was auf so einem Schild in Französisch steht? Ich nicht. Komischerweise die beste Ehefrau von allen auch nicht. Nach zirka 200 m standen wir beinahe auf den Terrassen von zwei Häusern, dahinter der vermutete Weg, der aber mangels Wandererverkehr kein als solcher mehr erkennbar war. Also kehrten wir kleinlaut um und suchten eine Alternative, die nur in einem großen Umweg sich fand. Shit happens.

Allmählich zogen sich die Wolken immer dichter zusammen und man sah es hin und wieder blitzen und hörte den Donner. Es kam Wind auf und wurde angenehm frisch. Wir waren noch guter Dinge, dass sich das Gewitter verzog. Vorsorglich stülpten wir einen dickeren Mistsack über die Rucksäcke und packten die mitgenommenen Knirpse aus. Wenig später begann es zu regnen. Nicht sehr stark, aber dafür stetig. Wir schafften es in eine kleine Ortschaft samt Bushaltestelle. Die okkupierten wir und packten auch unsere Wegzehrung aus. Wir futterten also, während wir das Gewitter abwarteten. Beides war ziemlich zeitgleich fertig und es konnte weiter gehen.

Sehr rasch wurde es wieder schwül und heiß. Die Strecke zog sich auch dahin. die beste Ehefrau von allen fand ein Straßenschild in Richtung Seurre, wonach es nur mehr 13 km waren. Soweit zeigte mir auch meine App an, nur weniger auf einer Straße, mehr auf Wegen. Ich negierte also das Ansinnen dem Straßenschild zu folgen. Nach einiger Zeit sollte es neben einer Autobahn entlang auf einem Feldweg weiter gehen, was es auch tat. Nach einem Abzweig über die Brücke um die Autobahn zu überqueren, fehlte der Feldweg plötzlich. Nur ein alter Trapper hätte erahnen können, dass der Weg einmal existiert hat. Es blieb uns nur ein weiterer Umweg übrig.

Das Gewitter kam urplötzlich, ohne dass ich es vorher auch nur erahnen konnte. Das Donnergrollen wollte nicht enden, wie faustgroße Hagelkörner prasselte alles auf mich herein. Es blitzte und unwetterte in Scheidungsstimmung. Jedes Wort meinerseits würde nur mehr Gedonner nach sich ziehen. Daher tobte das Gewitter eineinhalb Stunden über mein Haupt, bis es in Sichtweite der Stadt in ein dumpfes Grollen überging. Nach 40,3 km erreichten wir unsere Unterkunft.

Die Airbnb-Wohnung ist sehr geräumig und liegt beim Hafen. An Sehenswürdigkeiten gibt es nicht viel zu sehen, außer der St. Martinskirche, die renoviert wird. Das ist auch notwendig, denn es regnet bereits an einigen Stellen durchs Dach in die Kirche.

Das alte Spital, das noch immer in Betrieb ist.

Das Positive des Tages: Nach einem Gewitter kommt oftmals wieder Sonnenschein.

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