Unser morgendlicher Abmarsch begann bei Nebel.
Zuerst mussten wir entlang einer viel befahrenen Hauptstraße, später neben einer Autobahn, bis wir wieder schlagartig Natur pur um uns hatten.
Allmählich hob sich der Nebel und die Sonne brannte wieder auf uns Pilgersleut, neben dem Doubs entlang in Richtung Baumes-les-Dames.
Im Laufe der Jahrhunderte hatte sich der Fluss durch den Jura gegraben.
Unser Hotel befindet sich selbstverständlich auf einem Hügel. Weiß auch nicht, warum alle ihre Touristentempel auf einem Berg errichten müssen. Wie auch immer, wir sind angekommen. Der Touristentempel wirkt allerdings billig und lässt sich sein Alleinstellungsmerkmal teuer bezahlen.
Baumes-les-Dames wurde um 400 n.Chr. gegründet. Es war ein Nonnenkloster um adelige Mädchen auszubilden. Zuerst wurde es noch Baumes-Les-Nonnes genannt, später erst Baumes-les-Dames, was dem Zweck des Klosters näher kam. Nach der französischen Revolution wurde das Kloster jedoch geschlossen, denn offensichtlich war der Bedarf nicht mehr gegeben, denn vielen Adeligen war der Kopf in der Revolution abhanden gekommen.
Für alle mit Sinn für Gleichberechtigung: Ja, es gibt auch ein Kloster Baumes-les-Messieurs, zirka 111 km von dem hier entfernt – und richtig: Nur für Mönche.
Ab dem 13. Jahrhundert wurde durch die Herren von Neuchatelle die Handelsroute von Rhone zum Rhein immer weiter ausgebaut, die Stadt gewann an Bedeutung und erhielt eine Stadtmauer. Heute hat man das Gefühl, dass sich seitdem nicht sehr viel verändert hat.
Das Positive des Tages: Wieder eine Etappe geschafft.