Frühstück bei einem Marokkaner. Dort setzten wir auch unsere letzten Schweizer Franken in Mehlspeisen zum Mitnehmen um, denn wir verließen Basel in Richtung Weilheim am Rhein/BRD. Um zwei Ecken gebogen und schon glaubten wir, uns verlaufen zu haben:

Es war ein schöner Morgen, doch es stand uns gleich nach dem Zentrum ein langer Weg durch eine Industrie- und Hafenzone bevor.

Und wieder war ein Weg aus unerfindlichen Gründen gesperrt und wir mussten zurück und einen Umweg gehen. Wir würden ja sonst auf keine Tageskilometer kommen. Danach überquerten wir die Grenze nach Deutschland. Wir wanderten zunächst neben einer stark befahrenen Straße auf einem Radweg und waren sehr froh, als es wieder Richtung Flussufer ging. Zu früh gefreut. Wieder eine Sperre und zurück um einen Umweg einzulegen. Eigentlich hatten wir beschlossen, die nächsten zwei Tage wegen Überlänge auf drei Tage auszudehnen. Doch mit diesen Hindernissen, würden wir bald eine genauso lange Tagesstrecke gehen wie ursprünglich geplant.

Ab Rheinkilometer 175 teilt sich das Gewässer in den Altrhein, der im natürlichen Zustand erhalten wird und einem Kanal, der der Frachtschifffahrt dient.

Übrigens werden die Flusskilometer beim Rhein ebenso wie bei allen anderen Flüssen in Europa vom Ursprung bis zur Mündung gezählt. Ausnahme ist nur die Donau, die hat Stromkilometer 0 bei Sulina im Schwarzen Meer.

Immer wieder gibt es Warnschilder am Ufer des Altrhein. Offensichtlich kann hier auch der Wasserspiegel sehr rasch ansteigen und das harmlose Rinnsal zum reißenden Gewässer werden, ähnlich dem Wienfluss, der bei einem Gewitter auch bis zur 3.000-fachen Wassermenge führen kann.

Staubig kamen wir in Bad Bellingen an.

Bad Bellingen ist aus einem allemannischem Siedlungshof, einem Bauernweiler namens Bellikon entstanden. Über die Jahrhunderte entwickelte sich diese Siedlung zu dem Fischer- und Winzerdorf Bellingen. Von 1418 bis 1805 gehörte der Ort zu Vorderösterreich, bis er dann an das Großherzogtum Baden fiel.

Im zweiten Weltkrieg wurde der Ort zur Hälfte zerstört, der Bau des Rheinkanals versteppte das Land. Deshalb versuchte man das Glück und bohrte nach Erdöl. Das fand man zwar nicht, aber eine Thermalquelle. Bald waren es deren vier und der Ort ein gut besuchter Kurort. Und wenn die Bewohner nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute davon…

Das Positive des Tages: Morgen wechseln wir das erste Mal auf die französische Seite.

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