Um sieben Uhr ging es in die Bäckerei gegenüber unserer Unterkunft zum Frühstücken. Wir haben es deshalb so eilig, weil für den Nachmittag Regen angesagt wurde. Da wollen wir aber schon in Basel eintreffen.
Unsere Route führt uns – wie könnte es anders sein – entlang des Rheins, besser gesagt des heute schiffbaren Rheins. Oberhalb von Rheinfelden haben die Flusskraftwerke keine Schiffsschleusen, unterhalb schon.
Kaum waren wir auf den Uferweg eingebogen, gab es von den Platanen über unseren Köpfen ein riesen Krähengeschrei. Offensichtlich haben wir eine Krähenkolonie in der Samstagsruhe gestört. Die Krähen revanchierten sich sofort mit einem Angriff der ekeligen Art. Elfi erwischte es an der Hose, Socken und Schuh.
Weiter auf einem schmalen Pfad, direkt am Ufer entlang. Hier gibt es, so wie in den letzten Tagen eine Unmenge von Daubelfischerhütten. Erstaunlicherweise nahezu alle auf Schweizer Seite. Übrigens soll die Daubelfischerei eine typisch Österreichische Art der Netzfischerei sein und wurde bereits im 17. Jahrhundert in den Schriften „Georgica Curiosa“ urkundlich erwähnt.
Auch der Morgensport durfte nicht zu kurz kommen:
Suchspiel: Wer findet den Esel auf folgendem Foto?
Der Uferweg wurde immer unwirtlicher für unser Gefährt. Nicht nur Stufen als Hindernisse, auch die Enge des Steigs machten zu schaffen. Es ging rechts zumeist steil zum Wasser. Irgendwann war es soweit und das Gefährt kippte nach rechts weg. Der rasche Griff nach hinten verhinderte zwar einen Absturz aber nicht, dass das Zaumzeug auf der rechten Seite abriss.
Ich holte die Reserveteile aus dem Rucksack. Ging natürlich nicht ohne Elfiten ab: „Wie kann man nur die Erste-Hilfe-Sachen unten im Rucksack verstauen?“ „Sind Reparaturteile, keine Erste-Hilfe-Sachen.“ „Für mich schon, denn sonst müsste ich meinen Rucksack tragen, wenn du da nicht Erste-Hilfe leisten kannst am Wagerl,“ meinte die beste Ehefrau von allen. Der Schaden wurde trotz alledem in fünf Minuten behoben. Das Zaumzeug gestückelt und weiter ging´s.
Wir erklommen eine Böschung und legten unseren weiteren Weg auf einem Radweg neben einer, trotz Samstags, stark befahrenen Straße zurück. Bald darauf kam der Moment wo wir die 1.000 km-Marke überschritten. Als wahnsinnig geübte Selfie-Knipser brauchten wir dafür länger als zuvor für die Reparatur.
Ein Kraftwerk, wie zumeist von beiden Staaten miteinander betrieben:
Wir näherten uns Basel und es ging lange durch eine Industriezone. (Pharma, Chemie, Petrochemie). Erstaunlicherweise darf man da auf Firmengelände am Wasser entlang gehen. Zwar auf eigene Gefahr, trotzdem bemerkenswert.
Endlich hatten wir die Altstadt in Sichtweite.
Über viele Stufen rauf zur Brücke und in die Unterkunft. Wir haben beschlossen morgen einen Tag Sightseeing in Basel einzuschieben, zur Feier der eintausend km. Fotos von Basel gibt es daher morgen. Heute gehen wir noch mit einem ehemaligen Arbeitskollegen und seiner Frau Abendessen.
ACHTUNG! Nachfolgendes Bild kann vielleicht schockieren und ist sicher nicht sehr ästhetisch. Zart besaitete Gemüter bitte ich daher hier mit dem Bericht aufzuhören. Die anderen sind selbst schuld.
Obiges ist ein rechter Pilgerfuß auf dem Wege der Besserung, denn er muss noch eine Weile durchhalten.
Das Positive des Tages: Auch das Wetter ist auf unserer Seite. Vor zwei Tagen war für heute in Basel strömender Regen angesagt. Bis jetzt fiel noch kein Tropfen.
Gratuliere zu Eurem 1000er!!! Spannend euren Tagebucheintragungen, Fotos und Pilgern zu folgen!
Rosemarie&Peter