Nachdem wir uns in der Unterkunft einen Kaffee machten und dazu zwei Croissants gegessen haben, waren wir wieder bereit für unseren Tagesmarsch.
Bei einer Kreuzung mussten wir warten, bis es für uns grün wurde. Auch ein Harleyfahrer auf seinem Motorrad mit Lederjacke und entsprechendem Schriftzug am Rücken musste warten. Er schaute zu uns rüber, klappte das Visier seines Helmes hoch, sodass das über Mund und Nase gebundene Staubtuch sichtbar wurde, das ein grinsendes Totenkopfgebiss zeigte und meinte anerkennend, mit einem Fingerzeig zu unserem Gefährt: „Coole Mühle.“
Es ging wieder entlang des Rheins auf Deutscher Seite.
Durch ein Landschafts- und Naturschutzgebiet.
Irgendwann wechselten wir bei einem Kraftwerk die Uferseite und waren wieder auf Schweizer Seite unterwegs. Landschaftlich vielleicht ein wenig schöner, aber auch mühsamer.
Kurz vor Rheinfelden wurden wir durch mehrere Hinweise auf Salz neugierig, was es damit für eine Bewandtnis hat. Am Abend googelte ich dann die Lösung. In der Gegend hier wird nach Salz gebohrt und davon die gesamte Schweiz und Liechtenstein versorgt. Damit wurden uns die Holztürme erklärt, die uns gestern aufgefallen waren und die für uns keinen Sinn ergaben. Es waren alte Salzbohrtürme:
Die Schweizer Seite von Rheinfelden ist mit ihrem alten Stadtkern weitaus attraktiver als die Deutsche Seite.
Die ersten Brücken am Hochrhein bauten die Römer. Rheinfelden war der erste urkundlich erwähnte Brückenstandort zwischen Bodensee und Straßburg. Durch Hochwasser und Kriege wurden die Brücken über den Rhein immer wieder zerstört. So auch die letzte Holzbrücke in Rheinfelden 1897 durch einen Brand. Zeitungen berichteten, dass noch in Basel brennende Brückenteile am Rhein schwimmend gesichtet wurden. 1912 wurde dann die heutige Steinbrücke errichtet und seit 2008 nur mehr für den Fußgänger- und Radfahrverkehr freigegeben.
Das positive des Tages: Trotz aller Wehwehchen und Stimmungseinbrüche werden wir morgen eine Weitenmarke für uns aufstellen, die wir zwar erhofft haben, deren wir uns aber nie sicher waren.