Mit jemandem Schindluder treiben                      Schindluder ist eine veraltete Bezeichnung für alte oder kranke Haustiere, die ihr Gnadenbrot nicht mehr erhalten und stattdessen zum Schinder oder Abdecker gebracht werden. Diese Redewendung bedeutet also ursprünglich: „Jemanden wie ein krankes, nicht mehr zu heilendes Tier behandeln.“

Der Stein des Anstoßes                                                Die Redewendung hat ihren Ursprung im Alten Testament der Bibel, wo es nach der Lutherbibelübersetzung heißt: „Er wird ein Fallstrick sein und ein Stein des Anstoßes und ein Fels des Ärgernisses für die beiden Häuser Israel, ein Fallstrick und eine Schlinge für die Bürger Jerusalems“ (Jesaja 8,14). Die Stelle wird im Neuen Testament wieder aufgegriffen, wenn es im Römerbrief heißt: Warum? Weil es ihm nicht um die Gerechtigkeit aus Glauben, sondern um die Gerechtigkeit aus Werken ging. Sie stießen sich am „Stein des Anstoßes“, wie es in der Schrift heißt. „Siehe, ich richte in Zion einen Stein auf, an dem man anstößt, einen Fels, an dem man zu Fall kommt. Wer an ihn glaubt, wird nicht zugrunde gehen.“ (Römer 9,32)

Kein Blatt vor den Mund nehmen                                          Wenn wir das heute über jemanden sagen, meinen wir, dass diese Person alles offen an- oder ausspricht. Dieser Ausdruck geht auf eine frühere Theatersitte zurück, bei der sich die Schauspieler ein Blatt wie eine Maske vor die untere Gesichtshälfte hielten, um für ihre Aussprüche nicht zur Verantwortung gezogen werden zu können.

Aus seinem Herzen keine Mördergrube machen                             Wenn man offen äußert was man denkt und empfindet, macht man aus seinem Herzen keine Mördergrube.  Die Redewendung knüpft an die Bibel an, wo es heißt: „Mein Haus soll ein Bethaus sein, ihr aber habt eine Mördergrube daraus gemacht!“ Mit Mördergrube ist ein Schlupfwinkel unter der Erde gemeint, in dem sich Räuber und Mörder verstecken.

Allein auf weiter Flur sein                          Diese Redewendung stammt aus dem Gedicht Schäfers Sonntagslied von Ludwig Uhland: „Das ist der Tag des Herrn! Ich bin allein auf weiter Flur, noch eine Morgenglocke nur, nun Stille nah und fern.“

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