In der Florianigasse 66, im 8. Bezirk befindet sich das Wiener Schuhmuseum, das nur 1x im Monat, und zwar am zweiten Dienstag, geöffnet hat.
In den Räumen der Schuhmacherinnung wird auf einhundert Quadratmetern ein Querschnitt durch das Schusterhandwerk präsentiert. Nicht nur Schuhe, sondern auch das Werkzeug zu deren Herstellung sind ausgestellt. Mit viel Begeisterung erzählen die Innungsmeister von ihrem Handwerk und erklären Kuriositäten und Alltagswerkzeug aus alten Zeiten.
Reitstiefel von Kaiser Franz Joseph, Stiefeletten von Sisi, Schuhe von Helmut Zilk, ein Schuh vom Clown des Zirkus Knie. Wir erfahren, dass im 17. Jahrhundert für 200 Jahre lang die Schuhe wieder gleich geschnitten waren (rechts und links), nachdem es im alten Rom und in Griechenland schon in der Antike Schuhe für den linken und andere für den rechten Fuß gab. Die Adeligen gaben daher die neuen Schuhe ihren Bediensteten zum Eintragen, damit sie bequemer wurden.
Weil die Schuherzeugung genaues Sehen erforderte und es im Mittelalter nicht einmal bei Tageslicht in den Hütten mit den kleinen Fenstern genügend hell war, stellte man eine kugelförmige Flasche, die sogenannte Schusterkugel, gefüllt mit Wasser im Arbeitsbereich auf. Dahinter eine brennende Kerze. Das Licht der Kerze wurde durch die Kugel in den ganzen Raum gestreut.
Und wir erfahren natürlich auch, wie es zum Wappen der Wiener Schuhmacher kam: Die Schuhmacherinnung stellte das drittgrößte Heer zur Verteidigung Wiens während der zweiten Türkenbelagerung. Als Dank dafür erhielten sie von den Habsburgern die Erlaubnis Niederwild zu Jagen (Hasen, etc.), versinnbildlicht durch einen Pfeil, der durch einen Schuh dringt.