In der Garnisongasse 1, im 9. Bezirk (gleichzeitig auch Universitätsstraße 12 und Frankhplatz 2) steht das erste bürgerliche Wohnhaus, das von Otto Wagner 1887/88 erschaffen wurde. Es schließt die Landesgerichtsstraße optisch ab und fällt durch die unter Denkmalschutz stehende Fassade auf. Die sechs Lisene mit Stuckzierrat gaben dem Gebäude seinen Spitznamen.

Das Haus gilt als Schlüsselbau der bürgerlichen Mietshausarchitektur und findet Anlehnung an die modernen Hochhäuser in Amerika. Der Balkon der Beletage setzt – entgegen den Lisenen – waagrechte Akzente. Auf dem Dach finden sich noch vasenförmige Aufsätze.

Nach Bauende befand sich das Gebäude im Besitz des kaiserlichen Familienfonds, heute ist es im Privatbesitz. Durch den Bau der U-Bahn-Linie 5 befanden sich die Eigentümer lange Zeit mit den Wiener Linien im Clinch, denn sie befürchteten Schäden an der Fassade und an der Gebäudesubstanz. Im Juni 2020 gab es im Erdgeschoß erhebliche Setzungsrisse, woraufhin die Wiener Linien Fundamentverstärkungen durchführten, da sie für die unbeschädigte Erhaltung des Gebäudes im Ensemble-Schutz an der Weltkulturerbe-Kernzone garantierten.

4 Sitzgelegenheiten im Eingangsbereich
Decke des Eingangsbereichs

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