Das Café gibt es nicht mehr, befand sich aber im 4. Bezirk, in der Rechten Wienzeile 21, Ecke Schikanedergasse. Ich habe es nur deshalb aufgenommen in diesen Blog, weil es damals als „weltgrößtes Kaffeehaus“ galt.

Prasch wollte alles Übrige überbieten und stattete sein Café äußerst modern aus. Im Dezember 1851 wurde es eröffnet. Im Garten war ein Springbrunnen positioniert und viele Lauben machten den Schanigarten  zu einem gemütlichen Rückzugsort. Im Lokal standen neun Billardtische, so viele wie sonst in keinem Lokal. Dennoch erweiterte Prasch das Café weiterhin und verschönerte es. Zehn Jahre später standen sechzehn Billards zur Verfügung und das Café war als „Caffee- und Billard-Halle“ bekannt. In einem separaten Konzertsaal wurde musiziert, die Wände waren mit wertvollen Tapeten geschmückt und 200 Gasflammen erhellten das Etablissement. Trotz dieser luxuriösen Einrichtung waren die Getränke und Speisen recht günstig, was wiederum viele Besucher ins Kaffeehaus lockte. Auch Maskenbälle wurden in den 1860er Jahren noch veranstaltet. 

Als das Café später den Besitzer wechselte, wurde es Herkulanum benannt und dann immer mehr von der Wiener Halbwelt besucht.

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