Dieses Haus steht im 1. Bezirk, am Judenplatz 2. Es trägt ein mittelalterliches Relief, die Taufe Christi darstellend, mit antisemitischer Inschrift. Der übersetzte Text lautet:
„Durch die Fluten des Jordan
wurden die Leiber von Schmutz und Übel gereinigt.
Alles weicht, was verborgen ist und sündhaft.
So erhob sich 1421 die Flamme des Hasses, wütete durch die ganze Stadt
und sühnte die furchtbaren Verbrechen der Hebräerhunde.
Wie damals die Welt durch die Sintflut gereinigt wurde,
so sind durch das Wüten des Feuers alle Strafen verbüßt.“
Das Gebäude ist heute das älteste Haus am Judenplatz. Ursprünglich soll hier ein Arzt gewohnt haben, der krankhaft geizig war und sogar seine nächsten Verwandten hungern ließ. Das Haus nannte man daher „Zum geizigen Schlüssel“. Nachdem er von seinem Geiz geheilt worden war (wie weiß man nicht), beschenkte er jeden Armen, der das Haus betrat. Daraufhin wurde es „Zum goldenen Schlüssel“ umbenannt.
Vor 1421 hatte das Haus dem Juden Hocz gehört und war im Verlauf der Geserah von Herzog Albrecht V. konfisziert worden. Im Laufe der Zeit kam es 1491 an Georg Jordan, der es vermutlich 1497 neu erbauen ließ.
Aus diesem Jahr soll das Relief stammen, das sich auf die Vertreibung der Juden aus Wien bezieht. 1566 wurde das Gebäude von der Stadt Wien erworben.
1571 verkaufte die Stadt Wien das Gebäude an den Unternehmer Christoph Zoppl. Der aus dem 15. Jahrhundert stammende vordere zweistöckige Trakt erhielt zwischen 1725 und 1751 ein Stockwerk aufgesetzt, das sich stilistisch dem Altbestand anpasste. 1859/1860 wurde der hintere Trakt vierstöckig neu erbaut.
Ab Mitte der 1970er Jahre war die Kallinger-Wohnungseigentums GmbH Besitzer, die 1980/1981 nach vorausgegangener heftiger öffentlicher Polemik die hinteren Hausteile durch einen Neubau ersetzte, den Vordertrakt jedoch unter Wahrung der alten Fassade renovierte.