Heutige Wettervorhersage: Dauerregen. Bingo! Pieseln und Dauerregen haben sich abgewechselt. Manchmal wäre es mir lieber, sie würden sich irren.

580 Höhenmeter gilt es zu überwinden, um dann gegen Ende der Etappe mit 18-20% Gefälle wieder auf in etwa Ausgangshöhe herunter zu kommen. Wir freuen uns…

Kuhweiden und Wälder wechseln sich ab. Die Kühe schauen interessiert, was denn der Esel samt Begleitung auf ihrem Mittagessen treibt.

Die beste Ehefrau von allen hat sich auch schon angewöhnt, „Hü“ zusagen, wenn sie der Ansicht ist, dass ich ordentlich mein Zaumzeug umgelegt habe und „Hott“, wenn eine Wasserflasche zu verlieren droht. Erstaunlich, dass sie mir noch keinen Hafersack umgehängt hat, bei der Rast.

Wir marschieren auf dem Bergrücken entlang und sind mitten in den Wolken. Eine kleine Hauskapelle taucht auf.

Manchmal verdient der Wanderweg diese Bezeichnung nicht. Kommen uns eher wie Dschungelkämpfer vor.

Und plötzlich eine Fata Morgana.

Der Abstieg im Gatsch über die steilen Hänge ist fordernd. Insbesondere für mein Hinkebein.

Endlich ist wieder eine Schotterstraße zu sehen.

Wir entschließen uns weitere Umwege zu machen und mehr Kilometer zu gehen – nein, nicht weil die heutige Etappe zu kurz ist – wegen den steilen Matschwegen.

Die Zivilisation hat uns wieder.

Isny ist erreicht.

Alles trockenlegen, duschen und ab zum Sightseeing und futtern.

Da kommt mehr Wasser von oben, als unten vom Brunnenrohr.

Wir haben uns auch entschlossen, den Jakobsweg abermals zu unterbrechen, beim Bodensee. Nein, nicht wegen meinem Fuß und auch nicht wegen der besten Ehefrau von allen, die oft genug meinte, sie könne jederzeit aufhören, bzw. später, sie würde bis zum Bodensee mitgehen. Nein, ich denke, es hat ihr Spaß gemacht, unsere Tagesetappen waren auch nicht zu lange und sie wird mit mir im März den Weg wieder aufnehmen. Der eigentliche Grund ist der, dass jetzt Hochsaison und daher fast alles ausverkauft, ist. Die wenigen Unterkünfte werden oftmals jenseits der 200 oder gar der 300 Euro für ein Doppelzimmer für eine Nacht gehandelt. Und das ist unseres Dafürhaltens es nicht wert.

Das Positive des Tages: Wir haben heute 580 Höhenmeter und fast 30 km bei Regen gemacht und sind immer noch gut drauf. Morgen kommt eine Kurzetappe mit späterem Weggehen. Vielleicht hat dann der Regen schon aufgehört.

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