Die „early birds“ sind Punkt 7 Uhr abmarschbereit. Womit wir nicht gerechnet haben, ist der Nebel, der in der Gegend hängt.
Heute hat es mich ein wenig Überwindung gekostet los zu starten mit meinen Wehwehchen, doch nach dem ersten steilen Anstieg ging es oder ich redete es mir ein. Plötzlich ein weißer Strahl durch den Nebel. Ein Ufo? Ein Fingerzeig Gottes? Einige Meter weiter stellte sich der Strahl als Kirchturm heraus.
Die heutige Strecke führt wieder bergauf, bergab. Und wir suchen Alternativrouten, denn wir wollen nicht immer neben einer befahrenen Straße laufen.
Nirgendwo die Chance auf ein kühles Getränk, weil alle Wirte in einem Ort, am selben Tag Ruhetag haben. Finde das nicht witzig.
Wie gewohnt schleppen wir unser Wagerl wieder einmal über eine Baustelle. Für einen kleinen Plausch mit Leidensgenossen muss aber Zeit sein.
Der Kollege meinte, ich sollte mir ein Beispiel an ihm nehmen. Den ganzen Tag grasen und im Schatten eines Baumes stehen, nicht Wagerl schleppen. Vielleicht ist er gar nicht so ein Esel…
Dann kommen wir zu einer Allee, die uns schnurstracks ins Zentrum zu unserem heutigen Hotel führt.
Und wir befinden uns auf dem Münchner Jakobsweg.
Am Abend noch ein kleiner Marktbummel und der Einkauf der Ersatzmutter in einem Baumarkt.
Nachdem mein linker Fuß ordentlich geschwollen ist, gehen wir in eine Apotheke. Die Fachfrau diagnostizierte – trotz dass wir ihr erzählten, dass wir weit wanderten seit Wochen – als erstes auf Wasser im Fuß, zweitens Thrombose. Erst auf den Hinweis, ob es nicht Stützen für die Sehnen gäbe, zeigte sie uns ein Modell, wo keiner wusste, ob es passen würde. Sie verwies uns aber an ein Orthopädiegeschäft. Lange Rede kurzer Sinn: Jetzt habe ich den Rolls Royce unter den Stützen um 131,99 Euro von der Orthopädieverkäuferin und von der Apothekerin ein Probepackerl Pferdesalbe. Ich verkniff mir die Frage, ob es bei Eseln auch wirkt.
Das Positive des Tages: Morgen ist ein fast-Ruhetag. Wir fahren mit dem Zug nach Füssen und dort weiter zum Schloss Neuschwanstein. Die beste Ehefrau von allen will sich inspirieren lassen, was wir im Haus noch verbessern könnten…