Hervorragendes Frühstück um 6.00 und danach Aufbruch. Unsere Gastgeberin stellte noch in Aussicht, dass wir uns vielleicht nächstes Jahr am Jakobsweg über den Weg laufen könnten, denn sie möchte auch 2022 gehen, da das heilige Jahr vom Papst aufgrund der Coronakrise auf nächstes Jahr verlegt wurde.

Wir marschieren auf deutscher Seite den Inn entlang auf der via nova. Beim Kraftwerk Frauenstein kehren wir wieder auf die österreichische Seite zurück.

Das Schloss veranstaltet auch Kabarettabende auf einer Freiluftbühne. Unter anderem tritt Michael Mittermeier demnächst dort auf.

Nach einigen weiteren Kilometern kommen wir zum Renaissanceschloss Hagenau.

Das angekündigte Gewitter ist ausgeblieben, so oder so. Das Wetter ist angenehm kühl und wir kommen gut voran. Gegen Mittag kommen wir in unserer heutigen Herberge an, dem alten Gefängnis.

In der sogenannten guten alten Zeit gab es im Gefängnis einen Wärter, der durch seine Originalität weit bekannt war. Seine Gäste erhielt er meist nach ländlichen Raufereien, also mit Leuten, die mit Dieben und sonstigen Gaunern wenig am Hut hatten. Der alte Franz Gribsch war von großer Statur und hatte einen riesen Zinken als Nase im Gesicht, denn er zog jede Menge Schnupftabak durch sie auf. Die einsitzenden Bauernburschen versorgten den alten Gribsch, was dieser so in seinem Haushalt brauchte und die Burschen wurden im Gegenzug von ihm oftmals für Tage „beurlaubt“ unter der Bedingung, pünktlich wieder einzusitzen, wenn eine Gefangenenvisite anstand. Gribsch wusste das natürlich immer im vorhinein und verständigte seine Burschen entsprechend. Nie blieb einer über sein „Urlaubsende“ hinaus, dem Gefängnis fern.

Am 15.Oktober 1892 erschien folgender Nachruf über Franz Gribsch: Allen jenen, welche einst mit Vater Gribsch in „näherer“ Beziehung gestanden, wie auch seinen übrigen zahlreichen Bekannten, diene zur Nachricht, dass der alte Gribsch am 12. Oktober, 87 Jahre alt, nach langem, schwerem Leiden und in dürftigen Lebensverhältnissen sanft im Herrn verschieden ist.

Nachfolgend noch einige Eindrücke von Braunau:

Bis 1779 gehörte Braunau übrigens zu Bayern.

Und an denjenigen, dessen Geburtshaus ihr nachfolgend seht, hätten weder die Österreicher noch die Deutschen Bedarf gehabt.

Das Positive des Tages: Wir sitzen zwar im Gefängnis, doch morgen bekommen wir wieder Freigang – hoffentlich.

2 Kommentare

  1. Das heilige Jahr wurde nicht auf 2022 verlegt sondern wir haben wegen Corona dieses Mal
    2 heilige Jahre 2021 und 2022.

    „Papst Franziskus hat zur Öffnung der Heiligen Pforte am Beginn des Jubiläumsjahres in Santiago de Compostela eine Grußbotschaft geschickt. Darüber hinaus hat er das Heilige Jakobusjahr 2021 wegen der Pandemie bis 2022 verlängert. “

    Ich wünsche Euch Beiden weiterhin alles Liebe und Gute für den weiteren Weg.

    Annemarie

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