Wir baten gestern im Hotel, uns ein Frühstück schon am Abend vorzubereiten, damit wir um 6.00 frühstücken könnten, denn reguläres gibt es erst ab 8.00. Dem war auch so. 20 Minuten später waren wir fertig, stempelten uns bei der Rezeption selbst noch unseren Pilgerpass ab und verließen guter Dinge das Haus. Wir überquerten die Straße und ich hörte die beste Ehefrau von allen nur „Sch…“ rufen. „Ich habe meine Wanderstöcke im Zimmer vergessen.“ Irgendwie kam mir das bekannt vor. Ins Hotel konnten wir nicht mehr rein, weil wir die Zimmerkarte zur Rezeption gelegt hatten. Also anrufen. Das hat auch nicht viel gebracht, weil eben noch niemand vom Personal um die Zeit im Hotel weilte. Die beste Ehefrau von allen klopfte lautstark an die Hoteltür, was natürlich mangels Personals nichts fruchtete. Dann begann sie „Hallo“ zu rufen. Das war der Zeitpunkt, wo ich mich entfernte, um zu schauen, ob ich durch den Garten auf der Rückseite eine Möglichkeit fände, ins Haus zu kommen. Dem war leider nicht so. Also wieder nach vorne. Die beste Ehefrau von allen war verschwunden. Sie hatte es geschafft, durch ihren Tanz samt Rufen auf der Straße, zumindest einen Gast aufzuwecken, der so nett war und ihr das Haustor öffnete. Vielleicht auch nur, weil er in Ruhe weiterschlafen wollte. Der Rest war dann kein Problem mehr. Stöcke waren gerettet und wir konnten endlich starten. „Na was willst du, es ist 7.00. Sonst sind wir auch nicht früher weggegangen.“
Auf der halben Wegstrecke zwischen Aschach und Neuhaus ist ein Fischerkreuz an der Felswand befestigt. Bei der Vorbeifahrt können auch heute noch Schiffsleute ein Gebet verrichten und um sichere Fahrt bitten. Die Kreuzigungsgruppe wurde 1802 von einem Schiffsmeister gestiftet, nachdem er an dieser Stelle von einem heftigen Unwetter überrascht und aus Todesgefahr gerettet wurde. Die Gruppe hatte er Aus den Bestand des Klosters Pupping erworben. 1926 wurde das Denkmal erweitert.
Die Donau scheint still zu stehen und aufgrund des beinahe nicht vorhandenen Verkehrs ist alles ruhig und friedlich. Noch einen raschen Blick auf Schloss Neuhaus und weiter geht´s.
Auf einmal kommen wir zu einer Wegsperre wegen eines Felssturzes. Bruder Leichtsinn und Schwester Übermut ignorieren die Absperrung und gehen weiter am Treppelweg. Nach 2,5 km kommt nochmals eine massive Absperrung und dahinter sieht man schon den Grund. Auch hier kann uns das Schild mit Lebensgefahr nicht abhalten und wir überqueren den Hindernisparcours mit gewissem Fracksausen. Alles klar. Wir haben es geschafft.
Zu Mittag kommen wir in Inzell an. Tagespensum geschafft. Wir warten bei einem gespritzten Most aufs Freiwerden unseres Zimmers. Da die 85-jährige Mutter des Wirts für Zimmer und Kochen allein zuständig ist, dauert es ein wenig. Wir lauschen dem Wirt, wie er anderen Gästen am Nebentisch von seinem Vater und einem deutschen Gast berichtet, der letztens übernachtete und sich über die vollkommen glatte Donau erstaunt zeigte, wie denn das möglich sei. „Ja,“ hat da der Vater gemeint, „das ist keine Kunst. Wir haben da die Donauwalze. Damit fahren wir einmal am Tag drüber und fertig.“ Der Deutsche war beeindruckt.
Zimmer wird uns gezeigt, ist ein Apartment mit Küche und allem drum herum. Internet wird gecheckt, ist sehr langsam. Der Fernseher hat kein ORF 1, da die CI-Karte gestohlen wurde, wie der Wirt meinte. Jetzt werde ich mir das Österreich-Italien Match am Abend im ZDF anschauen müssen, denn im Livestream spielt sich auch nichts ab, da das Internet zu langsam und es keine Telefonverbindung gibt, nur für Notrufe. Ich bin trotzdem guter Dinge.
Das Positive des Tages: Das verrate ich euch, wenn wir gegen Italien gewinnen.
Bravo und Respekt! Weiterhin gutes Gelingen!! 👍👍🍀🥾
Danke und Liebe Grüße
Na dann – vü Spaß beim Fussballschauen trotzdem! ⚽️⚽️⚽️ Daumen sind gedrückt für unsere Buam 👍🇦🇹 Wir schauen a 👍🙋♀️🙋♀️