Im 1. Bezirk, in der Mitte des Grabens, steht eine barocke Dreifaltigkeitssäule, die nach der Pestepidemie errichtet und 1693 eingeweiht wurde.
Als die Pest 1679 wütete, flüchtete Kaiser Leopold I. aus der Stadt auf den Kahlenberg, dem heutigen Leopoldsberg und gelobte die Errichtung einer Gnadensäule, nach dem Ende der Epidemie. Noch im gleichen Jahr wurde eine provisorische Holzsäule von Johann Frühwirth errichtet. Die Marmorausführung erging an Rauchmiller, der jedoch 1686 starb und nur einige Engelsfiguren geschafft hatte. Danach gab es viele Neuplanungen und bis zur Fertigstellung, waren einige Bildhauer beteiligt. Aber bereits 1680 predigte Abraham a Sancta Clara auf einer provisorischen Kanzel neben der Säule, die laufenden Zustrom hatte.
Mit drei Inschriften auf der Nord-, Ost- und Südwestseite wurde die Säule der Heiligen Dreifaltigkeit gewidmet, von Gottes Diener, dem Kaiser. An den Seitenflächen des Sockels befinden sich Reliefs mit folgenden Darstellungen: Schöpfung, Pest, Passahfest, Letztes Abendmahl, Sintflut, Pfingstwunder, Himmelskugel mit Tierkreis und Gestirnen, Erdkugel mit vier Winden, Lamm Gottes mit Osterfahne, Cherubim mit Kelch, Hand Gottes mit Gesetzestafeln, geflügeltes flammendes Herz. An den Stirnflächen des Unterbaus befinden sich die Wappen Österreichs, Ungarns und Böhmens.
Die hochbarocke Inszenierung wurde in der ganzen Monarchie imitiert. Allein in den umliegenden Vorstädten im heutigen 7. Bezirk, bei der Ulrichskirche, im 8. Bezirk, bei der Maria Treu Kirche oder im 9. Bezirk, bei der Servitenkirche.
Die Säule ist 21 m hoch und somit entspricht das der Höhe des Hochaltars des Stephansdomes. Um sie im zweiten Weltkrieg vor Schäden zu beschützen, wurde sie eingemauert, ebenso wie die Reiterdenkmäler am Heldenplatz.
Die Pestsäule wurde oftmals restauriert, zuletzt 1980/81.
Übrigens lag die Gesamtzahl der Pestopfer 1679 in Wien und dem heutigen Stadtgebiet, also inklusive der Vorstädte, je nach Angaben, zwischen 77.000 und 140.000.