Er steht im 1. Bezirk, am Hohen Markt und heißt eigentlich Josefsbrunnen.

1702 gelobte Leopold I., eine Säule zu Ehren des heiligen Josef zu errichten, wenn sein Sohn Joseph I. glücklich aus dem Spanischen Erbfolgekrieg heimkehre. Da Leopold I. aber schon bald nach Josephs siegreicher Rückkehr starb, erfüllte Joseph das Gelübde seines Vaters. 1707 wurde das Denkmal nach Plänen von Johann Bernhard Fischer von Erlach auf dem Hohen Markt errichtet. Der Galgen und der Pranger, die hier standen, wurden abgerissen und auf diesem Platz keine Exekutionen mehr durchgeführt. Das Denkmal stellt einen Tempel mit sechs Säulen dar, dessen Entwurf auf Joseph I. selbst zurückgehen soll. Der Tempel wurde aus Holz gearbeitet. Die Figuren aus Erz gegossen.

Karl VI. ließ das hölzerne Votivdenkmal, das durch Wind und Wetter stark gelitten hatte, 1725 abtragen und als Ersatz dafür einen Tempel auf korinthischen Säulen aus weißem Marmor und Erz nach einer Zeichnung von Johann Fischer von Erlach errichten. Die Weihe erfolgte 1732. An beiden Seiten wurde außerdem ein Springbrunnen errichtet. Einer davon ersetzte den im 16. Jahrhundert errichteten Röhrenbrunnen der Hernalser Wasserleitung, der zuletzt 1633 erneuert wurde. Am Ende des zweiten Weltkriegs gab es Beschädigungen durch Bomben. Die Restaurierung erfolgte 1950-55.

Erstaunlich ist, dass der Brunnen die Zeit des Nationalsozialismus überstanden hat, die Nazis erkannten die eigentlich offensichtlich dargestellte jüdische Hochzeit nicht. Neben Joseph ist ein Rabbiner dargestellt, die Szene wird von einem klassischen jüdischen Hochzeitsdach, einer Chupa, überspannt. 

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