Der Hohe Markt im 1. Bezirk, liegt über den Ruinen der Stabsoffiziersquartiere des ehemaligen römischen Legionslagers Vindobona. Im Mittelalter war der Hohe Markt ein Zentrum des bürgerlichen Wiens und war von zahlreichen Zunfthäusern umgeben. Es wurde vor allem mit Lebensmitteln und Textilien gehandelt. Von 1325 bis 1839 befand sich hier das Wiener Kriminalgericht und bis 1850 das magistratische Zivilgericht. Ursprünglich etwa bei der heutigen Nr. 11, dann bei der heutigen Nr. 5 stand die Schranne, das Gerichtsgebäude, mit der hauseigenen Kapelle „Zur Todesangst Christi“. Von der Terrasse der Schranne aus wurden die Gerichtsurteile verlesen; die Hinrichtungsstätte war zumeist anderswo, meist außerhalb der Stadtmauern. Vor der Schranne war ein Pranger aufgestellt.

1208 wird erstmals in Wien ein „Marckt“ erwähnt, er ist der älteste Markt der Stadt und befand sich genau hier. 1282 wird er als Fischmarkt erwähnt. Anfang des 14. Jahrhunderts dürfte sich am Hohen Markt (im Sinne von wichtig), der Handel mit Brot etabliert haben, aber auch Fett, Bienenwachs, Schuhe und Kleidung wurden hier angeboten. Ab dem 15. Jahrhundert gingen die Handwerker dazu über, ihre Waren direkt in der Werkstatt zu verkaufen, also verschwanden diese Stände wieder. Im 16. Jahrhundert wurden hauptsächlich Fisch und Krebse verkauft. Ein Gesetz aus dem Jahr 1516 besagte: „Niemand darf Fischkauf treiben, der nicht Bürgerrecht und ein eheliches Weib hat“.

Als im August 1753 verordnet wurde, dass der Fischmarkt an die Donau zu verlegen sei, reduzierte sich das Marktleben allmählich, trotzdem wurde bis 1939 hier ein Wochenmarkt abgehalten.

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