Die Gösser Bierklinik wird auch „Zum Steindl“ genannt. Befindet sich im 1. Bezirk, Steindlgasse 4. Ab 1566 auch „Zum Goldenen Drachen“. Auf einer Inschrift im Hauseingang ist zu lesen: „Dieses Haus entstand zur Zeit, als Vindobona ein römisches Standlager war, 70 n. Chr. 200 Jahre haben römische Legionäre hier gelagert.“ Das dürfte schwer zu beweisen sein. Urkundlich erwähnt wird das Haus erstmals 1406 mit der Bezeichnung „unter den Pfeilschnitzern“. Ein weiterer Eintrag aus dem Jahr 1566 nennt den Schuster Hans Präntlin als Besitzer. Noch heute steht die Inschrift „Haus zum güldenen Drachen 1566″ über der Tür. Auch das zugehörige Hauszeichen, ein vergoldeter Drache aus dem 17. Jahrhundert, befindet sich über dem Eingang zum Lokal, heute hinter Glas, ebenso eine bemalte, mutmaßlich spätgotische Marienstatue, angebracht in einer Mauernische zwischen den Mittelfenstern des ersten Stocks. Für 1665 lässt sich als Besitzer Johann Georg Steindl belegen. Es steht fest, dass er dem Haus mit der Einrichtung eines Gasthauses seine bis heute währende Bestimmung gab. Auch tragen das Haus und die Gasse seinen Namen, der Schriftzug Zum Steindl (nachweisbar ab 1701) steht auf der Fassade. Bis 1922 hieß die Gaststätte Pilsner Bierklinik. Seit Ende 1923 befindet sich das Gebäude im Besitz der Gösser Brau A.G., die es seither verpachtet.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Haus schwer beschädigt. Auch die Gaststätte, damals Zum Gösser Stüberl genannt, wurde beschädigt. Der Wirt, Hanns Stiedl, und die Gösser Bräu beteiligten sich am raschen Wiederaufbau. Das Haus war eines der ersten der Innenstadt, die wieder hergestellt wurden. Im Jahr 2000 wurde das Lokal renoviert, zugunsten der besonderen Atmosphäre des Hauses und seinem früheren Aussehen. Das Haus steht unter Denkmalschutz. Die Gösser Bierklinik gilt als das „älteste erhaltene Wirtshaus Wiens“.