Sich wie im Schlaraffenland fühlen                                       In zahlreichen Märchen und Erzählungen, Gedichten und Liedern wird vom Schlaraffenland erzählt, in dem Flüsse aus Milch und Honig fließen, die Häuser aus Kuchen gebaut werden und die Tiere schon fertig verarbeitet als Brathähnchen oder Schweinsstelzen durch die Luft fliegen und man nur noch zuzupacken braucht.

Der Name Schlaraffenland, den man sich im 14. Jahrhundert ausdachte, leitet sich aus dem Mittelhochdeutschen ab. Denn dort rührt das Wort „slûr“ (Faulpelz) her. Verbunden mit „affe“, was damals so viel wie „Narr“ oder „Tor“ bedeutete, entwickelte sich daraus der Begriff „slûraffe“ zum Schimpfwort für gefräßige Menschen und Nichtstuer.

Mit der Lautverschiebung wurde daraus die heutige Bezeichnung „Schlaraffe“. Das Land, in dem diese Faulenzer lebten, nannte man daher ab etwa 1500 das „Schlaraffenland“.

Wer zuerst kommt, mahlt zuerst                                            Im Mittelalter mussten sich Bauern mit ihrem Getreide bei den Mühlen anstellen, um das Korn dort mahlen zu lassen. Wer als Erster zur Mühle kam, dessen Korn wurde natürlich auch zuerst gemahlen. Daraus entstand die Redewendung „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“.

Die Würmer aus der Nase ziehen                                           Die Redensart geht auf die alte Volksmedizin zurück, in der es noch keine Krankenhäuser und ausgebildete Ärzte im heutigen Sinne gab. Damals dachte man, dass Krankheiten von wurmförmigen Dämonen im Kopf verursacht werden. Die Quacksalber, die von Jahrmarkt zu Jahrmarkt zogen, „heilten“ ihre Patienten unter viel Tamtam vor den Augen des versammelten Dorfes. Er stocherte mit seinen Instrumenten im Gesicht des Kranken herum und zauberte dann unauffällig einen Wurm aus dem Hemdsärmel. Die Zuschauer dachten, dass der Heiler tatsächlich den Wurm aus der Nase des Patienten gezogen und ihn so von seinem Leid befreit hatte. Das Ganze sah so glaubhaft aus, dass es immer mehr Patienten anlockte…

Ich weiß, wo der Schuh drückt                                  Wir verwenden den Ausdruck zumeist für Sorgen, die einem plagen. Schon die alten Römer hatten dafür den Spruch parat, der übersetzt heißt: „Niemand außer mir weiß, wo mich der Schuh drückt.“ Nur ich weiß, welche Sorgen mich niederdrücken.

Eine Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer                                             Dieser Begriff stammt aus dem 17. Jahrhundert. Man bezeichnete damit ursprünglich eine Spur aus Schieß- oder Schwarzpulver, die man zur Fernzündung einer Sprengladung anzündete. Die Redewendung bezieht sich darauf, wie rasend schnell die Flammen sich ihren Weg bahnten. Und genauso rasch geht es, wenn sich Klatsch und Tratsch verbreiten.

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