Paroli bieten                                    Die Redewendung entspringt einem Glücksspiel: Bei „Pharo“ kann ein Spieler darauf verzichten, sich den Gewinn, den er mit einer Karte erzielt hat, sofort auszahlen zu lassen. Stattdessen knickt er eine Ecke der Karte um und deutet damit an, dass er noch einmal alles auf diese Karte setzen will. Diesen Spielzug nennt man „Paroli bieten“. Das Risiko kann sich lohnen, denn gewinnt der Spieler mit seiner Karte zum zweiten Mal, so wird ihm nicht der doppelte, sondern sogar der dreifache Gewinn ausgezahlt. Heute sagt man deshalb, „jemandem Paroli bieten“ und meint damit, unter Verstärkung seines Einsatzes, an seinen Zielen festzuhalten.

Wir sind quitt                                   Im Lateinischen gibt es das Wort „quietus“, das „ruhig“ bedeutet. Im Altfranzösischen wurde daraus „quite“, was „frei“ oder „ungebunden“ hieß. Daher kommt auch unser heutiges „quitt sein“, wenn wir einer anderen Person nichts mehr Schulden.

Einen Rosenkrieg führen                             Die rivalisierenden Adelsfamilien York (mit einer weißen Rose im Wappen) und Lancaster (mit einer roten Rose) stritten um die englische Thronherrschaft und führten Krieg untereinander. Beide stammten vom Haus Plantagenet ab – dem Haus, dem auch Heinrich II. entstammte, der im 12. Jahrhundert König von England wurde und damit ein Anrecht der Nachkommen des Hauses Plantagenet auf den englischen Thron begründete. Wenn sich zwei Parteien unerbittlich streiten, ja sogar richtig bekriegen, dann spricht man auch heute noch von einem Rosenkrieg.

Jemandem reinen Wein einschenken                                  Die Redewendung hat ihren Ursprung im Mittelalter. Viele Gastwirte verdünnten den Wein damals mit Wasser oder essigsaurer Tonerde. Diejenigen, die ihre Gäste nicht auf diese Weise betrogen, sondern ihnen reinen Wein einschenkte, galten als ehrlich. Jemanden reinen Wein einschenken, bedeutet also, ihm ohne Umschweife und Ausflüchte ehrlich die Wahrheit zu sagen – oftmals eine unangenehme.

Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut                     Der Sage nach wurde Rom 753 vor Christus von den Zwillingsbrüdern Romulus und Remus gegründet. Auf den sieben Hügeln der Stadt bildeten sich aber bereits einige Jahre zuvor Siedlungen, die sich später zu einer Stadt zusammenschlossen. Von nun an wuchs Rom ständig weiter: Es entstanden Häuser, Straßen, Tempel und Thermen. Immer mehr Menschen strömten in die Stadt. Mit prächtigen Denkmälern und Prunkbauten hinterließen die Herrscher ihre eigenen Spuren in Rom. Viele Menschen gestalteten also das Bild der Ewigen Stadt mit und machten sie zu dem was sie heute ist.

Und weil dieser Entstehungsprozess so lange dauerte, verweisen wir noch immer auf Rom, wenn wir sagen wollen, dass es manchmal seine Zeit braucht, bis etwas Schönes fertig wird.

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