Da hat er Oberwasser bekommen                                         Oberwasser haben ist ein anderer Ausdruck dafür, dass man gegenüber anderen Menschen eine vorteilhaftere Position einnimmt. Diese Redensart kommt aus dem Mühlenwesen. Es gibt unterschlächtige und oberschlächtige Mühlräder. Das Wasser kommt beim ersteren von unten, beim zweiten von oben auf das Mühlrad, man bekommt also Oberwasser und somit Antrieb.

Olle Kamellen                                                  Den Ausdruck hört man manchmal in deutschen Filmen. Er ist bei uns weniger in Gebrauch. „Olle Kamellen“ sind etwas Langweiliges, Altes, lange Bekanntes. „Kamellen“, das stammt aus dem Niederdeutschen und bedeutet Kamille. Kamillenblüten sind schon seit sehr langer Zeit für ihre heilende Wirkung bekannt. Werden sie allerdings zu lange gelagert, verlieren die Blüten ihre Heilkraft und werden „oll“.

Pünktlich wie die Maurer sein                                                 Mit diesem negativ behafteten Ausdruck bezeichnen wir Leute, denen es sehr wichtig ist, pünktlich mit einer Arbeit aufzuhören, wenn die Uhrzeit gerade passt. Egal ob das für die Arbeit auch passend ist oder nicht. Früher waren die Maurer dafür bekannt, dass sie überpünktlich zu Mittag und zu Abend ihr Werkzeug aus der Hand legten und mit der Arbeit aufgehört haben. So entwickelte sich daraus die Redewendung.

Perlen vor die Säue werfen                       Die Redewendung „Perlen vor die Säue werfen“ stammt aus der Bibel. Im Evangelium nach Matthäus heißt es: „Ihr sollt das Heiligtum nicht den Hunden geben und eure Perlen nicht vor die Säue werfen, auf dass sie dieselben nicht zertreten mit ihren Füßen.“

Wir verwenden dieses Sprichwort, um auszudrücken, dass jemand eine nette Geste oder ein Geschenk nicht angemessen schätzt. Genauso wenig wie diese Person unsere Mühen erkennt, wissen Säue den Wert von Perlen zu würdigen. Sie vergraben sie im Dreck, fressen sie oder treten sie mit Füßen, aber bemerken nicht, dass es sich eigentlich um etwas sehr Kostbares handelt.

Pi mal Daumen                                 kennt jeder. Schon von jeher nahmen die Menschen ihre Finger zum Rechnen zu Hilfe. Der Daumen diente auch der Einschätzung von Entfernungen. An der ausgestreckten Hand wird schon mal eine Distanz geschätzt. Daher auch die Redewendung „Über den Daumen peilen“. Doch nun zu Pi: In der Mathematik gibt es die Kreiszahl. Sie ist eine unendliche Zahl, die allerdings für einfache Berechnungen nach den ersten Nachkommastellen gerundet wird – 3,14. Dadurch ist auch Pi, wie der Daumen, nur ein ungenauer Parameter, um etwas zu bestimmen. Zusammen genommen bilden beide die Redensart „Pi mal Daumen“, die eine grobe oder vorsichtige Einschätzung ausdrückt.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein