Die Original Wiener Stegreifbühne, vormals Tschauner befindet sich heute im 16. Bezirk, Maroltingergasse 43. Sie wurde 1909 als Freiluftbühne mit Pawlatschencharakter gegründet. Gespielt wurden Hanswurstiaden, komische Tanzpantomimen, Altwiener Singspiele und deftige Wiener Volksstücke. Der Tschauner entwickelte sich zu einer Wiener Institution. Außer in den Kriegszeiten wurde die Bühne laufend in der Sommersaison als Stegreiftheater bespielt. Sie ist die einzige von den nach dem Ersten Weltkrieg bestehenden über 30 Stegreifbühnen, die überlebte.

Gustav Tschauner starb 1961, Karoline Janousek-Tschauner kündigte 1986 aus Gesundheitsgründen und, weil sie die Kosten für die unbedingt erforderliche Renovierung nicht aufbringen konnte, die Schließung der Bühne an. Sie wurde dann aber vom Wiener Volksbildungswerk übernommen und nach schwierigen Finanzverhandlungen die auch von den Medien geforderte und durch Spendenaktionen unterstützte Generalsanierung in Angriff genommen, die auch die Errichtung eines elektrisch steuerbaren Regenflugdachs umfasste. Am 4. Juli 1989 erfolgte die Wiedereröffnung.

Unter anderem sammelten Helmut Qualtinger und André Heller beim „Tschauner“ erste Bühnenerfahrung.

 2018 wurde das Stegreifspiel der Tschauner-Bühne in die UNESCO-Liste des Immateriellen Weltkulturerbes aufgenommen. 2020 entfielen die Vorstellungen aufgrund der Corona-Pandemie.

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