Die Alte Hohe Brücke überspannt den Tiefen Graben im Zuge der Wipplingerstraße. Zwischen der Wipplingerstraße 21 und 22 befand sich ein Tor der Burgmauer, das noch 1462 erwähnt wird, von dem aus schon in der Zeit der Römer und der Babenberger der Tiefe Graben überbrückt wurde. Bereits 1295 wird die damalige Holzbrücke als Hohe Brücke bezeichnet. Im Tiefen Graben floss ursprünglich der Ottakringer Bach, später ein Arm des Alsbachs, der nach der Ableitung des Ottakringer Bachs in dessen Bett geleitet worden war, zur Donau.

Im 15. Jahrhundert bestand die Hohe Brücke aus einem aus mächtigen Mauern konstruierten steinernen Spitzbogen. Zu jeder Seite der Brücke gelangte man durch gedeckte Gänge zum Tiefen Graben. Nachdem diese Gänge entfernt worden waren, führte eine sehr steile steinerne Stiege als öffentliche Passage vom Tiefen Graben auf die Hohe Brücke.

Da die alte Brücke Risse und Sprünge bekam, wurde sie 1857/1858 durch einen neugotischen Bau ersetzt. Die Maße dieser Brücke entsprachen denen der alten, sodass sie weiterhin sehr kurz und schmal war. Sie überspannte den Tiefen Graben mit einem einzigen Spitzbogen. Als Geländer diente eine steinerne Brüstung.

Da die 1858 errichtete zweite Brücke bald dem gestiegenen Verkehrsaufkommen nicht mehr gewachsen war, wurde sie 1903/1904 neu erbaut. Die tragende Konstruktion war zur Gänze verkleidet: die Unterschicht mit Wellblech, die Seitenansichten mit Carrarer Marmor. Die Geländer bestehen aus eisernem Stabwerk mit reich verzierten Jugendstilornamenten. Die Brücke hat eine Spannweite von 15 Metern und eine Gesamtbreite von 16,5 Metern. Dieser Bau besteht heute im Wesentlichen noch unverändert und steht unter Denkmalschutz.

1979-81 kam es zur Sanierung der Brücke und der Geschäftsportale am Tiefen Graben. 1996 erfolgte eine neuerliche Instandsetzung, bei der die Vergoldung an der Hohen Brücke sowie die beiden Stiegenanlagen erneuert wurden.

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