An der Stelle Erdbergstraße 41, stand das Jägerhaus (Rüdenhaus), in welchem im Jahre 1192 Richard I., König von England, durch Leopold von Österreich gefangengenommen und von da nach Schloss Dürnstein an der Donau gebracht wurde.

Vor mehr als 800 Jahren fand unter Kaiser Friedrich Barbarossa ein Kreuzzug statt. In seinem Heer waren auch Truppen unter der Führung des englischen Königs und ein österreichisches Heer unter der Führung Herzog Leopold V. von Babenberg.

Doch Barbarossa starb, ein Nachfolgekampf entbrannte, eine Seuche zwang die Truppen zum Rückzug. Das Schlimmste war jedoch, dass Richard Löwenherz den Babenberger Leopold tödlich beleidigte, indem er die österreichische Fahne, die Leopold bereits auf erobertem Gebiet gepflanzt hatte, in den Dreck warf.

Die meisten kehrten auf dem Landweg zurück. Löwenherz nahm jedoch den Seeweg, da er Leopolds Rache fürchtete. Sein Schiff kenterte aber in der Adria, und so musste er durch das Land Leopolds ziehen, ob er wollte oder nicht. Um nicht erkannt zu werden, verkleideten sich Richard und sein Gefolge als Pilger. An einem stürmischen Dezemberabend kehrte Richard mit seinen Leuten im Rüdenhof ein. Er stellte sich zum Feuer, um sich zu wärmen, als ein ehemaliger Soldat Leopolds Richard Löwenherz an einem kostbaren Ring erkannte. Er verständigte die Stadtwachen, Richard Löwenherz wurde festgenommen und auf die Burg Dürnstein gebracht.

Erst gegen ein hohes Lösegeld (von dem wie berichtet die Wiener Stadtmauer gebaut werden konnte) wurde er freigelassen und durfte nach England zurückkehren.

Im Hausflur des heutigen Hauses in der Erdbergerstraße 41, an der linken Wand, hängt eine Gedenktafel.

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