Jemandem den Laufpass geben Das Wort wird heutzutage nur mehr in dieser Redewendung gebraucht. Es handelt sich um einen Begriff aus dem Militär. Jeder Soldat bekam nach seiner Entlassung aus dem Militärdienst einen Laufpass ausgestellt. Dieser Ausweis bestätigte, dass er einvernehmlich aus dem Militär entlassen wurde und nicht desertiert ist. Früher haben sich die Soldaten auf den Laufpass gefreut. Wenn heute jemand den Laufpass bekommt, ist es für denjenigen nicht immer erfreulich.
Zur Schnecke machen Die Redewendung bezieht sich auch nicht auf die äußere Ähnlichkeit mit einer Schnecke, sondern auf das Verhalten der Schnecken. Bei der kleinsten Gefahr ziehen sie ihre Fühler ein oder verkriechen sich gleich ganz in ihrem schützenden Gehäuse. Ganz ähnlich verhalten sich viele Menschen, wenn sie hart kritisiert und dabei vielleicht auch angeschrien werden. Sie werden kleinlaut und möchten sich am liebsten wie die Schnecke in ihr Schneckenhaus verkriechen.
Jemanden das Handwerk legen Früher mussten Handwerker Mitglied einer Zunft sein. Verstießen sie gegen die Regeln der Zunft, bekamen sie Berufsverbot erteilt, man hat ihnen also das Handwerk stillgelegt. Die heutigen Innungen sind die Nachfolger der Zünfte. Wenn ein Handwerks-Betrieb gegen bestimmte Vorschriften verstößt, muss er aber nach wie vor seinen Betrieb stilllegen (das Handwerk legen). Wir verwenden im übertragenen Sinne diesen Ausdruck, wenn wir jemanden in seinen Aktivitäten stoppen wollen.
Durch den Kakao ziehen Ursprünglich war die Redensart noch brutaler. Sie entstand vor etwa 100 Jahren. Wollte man sich über jemanden lustig machen, so zog man ihn sprichwörtlich durch den Dreck oder noch brutaler durch die Scheiße. Vielen Menschen war dieser Ausdruck damals zu derb und da Kakao die gleiche Farbe hat, ähnlich klingt und sich viel freundlicher anhört, tauschte man das Wort einfach aus. So taucht auch heute noch das Milchgetränk in der Redewendung auf.
Der kann mir nicht das Wasser reichen Im Mittelalter aßen die Menschen, hauptsächlich mit ihren Händen und ohne Besteck. Wenn an einem Fürstenhof ein großes Festessen stattfand, haben Diener danach Fingerschalen mit Wasser gereicht. Darin konnten sich die Herrschaften dann ihre Finger säubern. Die Pagen mussten sich dazu neben die Gäste knien und ihnen die Schalen hinhalten. Doch nicht allen war es erlaubt, diese Tätigkeit auszuführen. Manche kamen in der Rangordnung der Dienstboten so weit hinten, dass sie nicht gut genug dazu waren, den Adeligen das Wasser zu reichen. Daraus ist dieses Sprichwort entstanden. Wenn jemand nicht so gut ausgebildet ist wie ein anderer, dann kann er ihm nicht das Wasser reichen.
Es ist Jacke wie Hose Die Redensart entstand vermutlich im 17. Jahrhundert, als es noch nicht üblich war, Jacken und Hosen eines Anzugs aus dem gleichen Stoff herzustellen. Als dies jedoch in Mode kam, bezeichneten die Schneider das als „Jacke wie Hose“. Bald wurde daraus eine gängige Redewendung, die wir bis heute benutzen, wenn etwas vollkommen gleichgültig ist.