Eine Gardinenpredigt erhalten Im Mittelalter hingen in vielen Schlafzimmern Vorhänge vor den Betten, also Gardinen. Kam der Ehemann zu spät aus dem Wirtshaus, während die Ehefrau schon im Bett lag, dann kam es schon vor, dass sie mit ihm geschimpft und ihm eine Predigt gehalten hat. Weil sie dabei hinter den Gardinen hervorschaute, sprach man von einer Gardinenpredigt.
Holzauge sei wachsam Seit Jahrhunderten werden zur Bearbeitung von Holz Hobel benutzt. Beim Hobeln muss man aufpassen. Die Stellen, an denen ein Ast aus dem Stamm wuchs, werden von den Tischlern Holzaugen genannt. Sie sind deutlich härter als das restliche Holz. Die Klinge des Hobels kann an ihnen stumpf werden oder sogar aus dem Hobel herausbrechen. Aus dem Warnruf „Ein Holzauge, sei wachsam!“, mit dem der Meister den Lehrling auf die tückischen Äste hinwies, entwickelte sich mit der Zeit die heutige Redewendung, mit der wir ganz allgemein auf drohende Gefahr hinweisen.
Honig ums Maul oder den Bart schmieren Wir verwenden diesen Ausdruck, wenn wir uns bei jemanden einschmeicheln wollen. Der Ursprung stammt aus der Bärendressur in den vergangenen Jahrhunderten. Damals war es üblich, Bären für gelungene Übungen mit Honig zu belohnen. Dieser wurde den Tieren ums Maul geschmiert.
In den sauren Apfel beißen Diese Redewendung ist schon einige hundert Jahre alt. Bei Martin Luther lesen wir sie als erstes. Er meinte, wenn es nichts anderes gibt, müssen wir saure Äpfel essen. Wir verwenden heute die Formulierung viel allgemeiner, der Sinn bleibt aber gleich. Wenn uns nichts anderes übrig bleibt, müssen wir dies oder jenes tun.
Du kommst in Teufels Küche Die Redensart ist sehr alt. Im Mittelalter stellten sich die Menschen die Hölle als die Küche des Teufels vor. Die Menschen glaubten, dass Sünder zur Strafe in diese teuflische Küche kommen und dort über dem Feuer gebraten werden. Wir meinen damit, als Warnung, dass der andere in die Hölle kommt.