In der Römerzeit gab es noch keine öffentliche Beleuchtung. Man trug Fackeln, um des Nachts etwas zu sehen. Später leisteten sich die reichen Leute auch Fackelträger, die vor ihnen her gingen.
Ferdinand I. erließ 1561 eine Verordnung, dass niemand nach Erklingen der Bierglocke, die die Sperrstunde einläutete und deshalb auch bald von den Wienern „Gurgelabschneiderglocke“ genannt wurde, mehr ohne Licht die Straße betreten durfte. Das Tragen einer Fackel oder Laterne war Pflicht.
1687 wurde die erste öffentliche Beleuchtung mit 17 Laternen in den Probebetrieb genommen. 1688 war bereits die gesamte Innenstadt mit diesen Laternen ausgestattet. Die Laternen waren mit Talg gefüllt und die Hausbesitzer wurden verpflichtet, sie täglich mit Talg befüllen zu lassen und auch für die Instandhaltung der Laternen zu sorgen. Des Weiteren waren sie für das rechtzeitige Entzünden der Lampen verantwortlich. 1776 wurden auf diese Art auch das Glacis und 1786 die Vorstädte beleuchtet.
Nachdem der Aufwand für die Hausbesitzer ein erheblicher war, entschloss man sich 1776 eine Truppe von Lampenknechten mit eigener Uniform zu bestellen. Diese Truppe existierte bis 1810.
1803 wurden die ersten Gaslichter probeweise aufgestellt und 1818 die erste Gasstraßenbeleuchtung in der Krugerstraße, der Walfischgasse und Teilen der Kärntnerstraße in Betrieb genommen. Diese Leuchten wurden noch aus Gasbehältern gespeist. Erst 1834/35 kam es zur ersten Verlegung von Gasrohrleitungen ab dem Gaswerk Rossau. 1845 wurde das Rohrnetz vollendet und ein Versorgungsvertrag mit der englischen Firma abgeschlossen. Das kam einem Monopol gleich. Deshalb errichtete man 1896 das Gaswerk Simmering durch die Gemeinde.
1880 wurden die ersten elektrischen Bogenlampen im Volksgarten installiert. Auch die Elektrizität wurde bald darauf in den Dienst der Öffentlichkeit gestellt. 1902 wurde die Wolframdrahtlampe erfunden, was einen bedeutenden Vorteil für die Konsumenten brachte. Der Betrieb einer elektrischen Lampe kostete nur ein Viertel von dem einer Gaslaterne.
1913 gab es allerdings noch 45.500 Gaslaternen und nur 2.900 elektrische Lichtquellen. Das änderte sich aber bald. 1962 wurde die letzte Gaslaterne in Wien gelöscht. Sie steht heute im 13. Bezirk, vor dem Bezirksmuseum, am Platz.
Heute hat Wien 153.200 Beleuchtungskörper mit 244.000 Lampen. Ein sukzessiver Umtausch auf Energiesparlampen gewährt trotz Vermehrung der Beleuchtungsköper einen zumindest gleichbleibenden Stromverbrauch.