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Ein Gedächtnis wie ein Elefant haben                   Wenn ein Elefantenjunges in seiner Kindheit an eine Wasserstelle geführt wurde, findet es diese auch 30 Jahre später problemlos wieder. Auch nach Jahrzehnten erinnern sich Elefanten an Futterstellen, Wege oder an Menschen, die gut zu ihnen waren. Das „Elefantengedächtnis“ ist einfach unschlagbar.

Nichts übers Knie brechen                         Wenn wir sprichwörtlich etwas übers Knie brechen, dann entscheiden oder erledigen wir etwas übereilt. Die Wendung bezieht sich auf das Zerkleinern von Holz. Dünnes Holz kann man einfach über dem gebeugten Knie zerbrechen und muss es nicht zersägen. Das Holz ist dann allerdings zersplittert, nicht gleich lang und so entsteht der Eindruck von Ungenauigkeit und Flüchtigkeit.

Etwas im Schilde führen                              Die Redewendung stammt aus dem Mittelalter. Damals hatte jede Adelsfamilie ihr eigenes Wappen, das ausschließlich von Familienmitgliedern geführt werden durfte. Nicht nur Fahnen, sondern auch Helme und Schilde zierten die Adeligen mit diesen Abzeichen. Näherte sich ein gepanzerter Reiter, so konnte man schon von Weitem erkennen, ob es sich um einen Freund oder einen Feind handelte. Und zwar an dem Wappen, das er im Schilde führte. Bis heute hat sich der Ausdruck im übertragenen Sinne gehalten. Wir benutzen ihn, wenn wir sagen wollen, dass jemand heimlich etwas plant oder eine vermeintlich nette Tat mit Hintergedanken ausführt.

Etwas auf die hohe Kante legen                                             Wer etwas auf die hohe Kante legt, der spart sein Geld, anstatt es auszugeben. Wohlhabende Menschen haben im Mittelalter ihr Vermögen noch nicht zur Bank gebracht, sondern bei sich zuhause aufbewahrten. Ein beliebtes Versteck für das Ersparte waren Geheimfächer in hochherrschaftlichen Betten. Beispielsweise im hölzernen Rahmen über dem Bett, an dem die schweren Vorhänge angebracht waren.

Aufs Tapet bringen                        Tapet ist eine alte Bezeichnung für die grüne Filzbespannung, die Verhandlungstische oftmals hatten. Wenn man also etwas aufs Tapet bringt, legt man es im übertragenen Sinne auf den Verhandlungstisch.

2 Kommentare

  1. Lieber Walter! Wie immer ist es erfreulich und interessant deinen Ausführungen auf der Wanderung durch Wien zu folgen. Erlaube mir folgende Ergänzungen:

    Im Schilde führen: Meine Deutung bisher was geradezu gegenteilig. Man konnte nie wissen und einsehen was ein Krieger hinter seinem Schild noch an Waffen verborgen hatte.

    Äußeres Burgtor: Das Grab des unbekannten Soldaten in der sogenannten Krypta führte immer wieder zu Diskussionen, da der Bildhauer Wilhelm Frass behauptete, unter seiner Skulptur ein Bekenntnis zu den Ideen des Nationalsozialismus hinterlegt zu haben. Tatsächlich fand man im Jahr 2012 ein „Huldigungsschreiben“, das ihn als NS-Ideologen ausweist und einen Friedensaufruf seines Assistenten Alfons Riedel – somit zwei höchst widersprüchliche Dokumente.

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