Pechvogel sein Der Ursprung reicht bis in 15. Jahrhundert zurück. Schon damals benutzte man das Wort „Pech“, wenn man von Unglück sprach. Wer im Wortsinne „Pech hatte“, der war in eine Falle geraten, denn damals war es eine übliche Methode bei der Vogeljagd, die Rastplätze der Tiere mit Leim oder Pech zu bestreichen, sodass die Vögel daran kleben blieben. Diese Verbindung von Pech und Vogel wurde bald auch auf Menschen bezogen, die vom Unglück verfolgt waren. Ein Pechvogel ist also jemand, der einfach kein Glück zu haben scheint und dem nur Missgeschicke passieren.
Eine Schnapsdrossel sein Manche Tiere sprechen gern dem Alkohol zu. In der Slowakei berauschen sich Braunbären vor der Kälte zum Beispiel mit Fallobst-Äpfeln, die vergoren und somit alkoholhaltig sind. Auch Vögel fressen oftmals dieses Obst.
Und doch ist eine Herleitung von der „Drossel“, dem Vogel falsch. Denn mit der „Drossel“ ist bei der Redensart nicht der Vogel gemeint, sondern die Kehle: Wenn ein Gewalttäter einen Menschen erdrosselt, drückt er ihm die Kehle zu. „Drossel“ hatte bis ins 19. Jahrhundert die Bedeutung von „Kehle“. Und „Schnaps“ meint in diesem Zusammenhang auch nicht den Alkohol, sondern leitet sich aus dem niederdeutschen „Snaps“ her, das im Sinne von „schneller Schluck“ gebräuchlich war. „Schnapsdrosseln“ sind damit also eine rein menschliche Spezies und bezeichnen Menschen, die gern zu viel Alkohol trinken und dann in Rausch verfallen.
Eine Hand wäscht die andere Die Redewendung lässt sich bis ins 1. Jahrhundert, in die Zeit der Römer, zurückverfolgen. Zu dieser Zeit schrieb der römische Philosoph und Dichter Seneca: „Manus manum lavat.“ (auf Deutsch: Eine Hand wäscht die Hand). Diese alte Redensart ist uns bis heute erhalten geblieben.
Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer Die Schwalbe ist ein Zugvogel. Sie überwintern in Afrika oder anderen warmen Gebieten der Erde und kehren im Frühling wieder zu uns zurück. Kehrt eine einzelne Schwalbe zurück, hat das allerdings noch keine Aussagekraft über den Wechsel der Jahreszeit.
Wenn jemand sagt, eine Schwalbe mache noch keinen Sommer, dann ist gemeint, dass man keine voreiligen Schlüsse ziehen soll.
Das setzt dem Ganzen die Krone auf Dieser Ausspruch ist auf den Brauch zurückzuführen, dass Bauherren ein Richtfest feiern, wenn der Rohbau eines Hauses fertig ist. Der Dachstuhl wird zu diesem Anlass traditionell mit einer Richtkrone (heute sagt man eher Gleichenbaum) geschmückt. Indem der Bauherr dem Rohbau die Krone aufsetzt, zeigt er, dass das Werk vollendet ist. Diese Redewendung ist also eine ironische Aussage.
Etwas auf dem Kasten haben Diese Redewendung stammt auch aus dem Mittelalter. Damals war man überzeugt, dass sowohl Brust (also der Brustkasten) als auch Kopf (der Hirnkasten) leere Hüllen sind, die gefüllt werden müssen. Ein gefüllter Hirnkasten war also ein Zeichen von Intelligenz, ein leerer folglich für Dummheit.