Die Österreichische Nationalbibliothek befindet sich in der Hofburg mit zwei Eingängen. Einer am Josephsplatz und der andere zum Lesesaal vom Heldenplatz aus. Der Prunksaal war das erste Gebäude, das eigens für die Hofbibliothek gebaut wurde. Fischer von Erlach und nach seinem Tod sein Sohn zeichnen für die Errichtung verantwortlich. Der Prunksaal ist in eine Kriegs- und eine Friedensseite geteilt. Das zeigt sich in den Fresken von Daniel Gran und in den Buchinhalten. Risse, die zu Maria Theresias Zeiten in der Kuppel auftraten, wurden dadurch stabilisiert, dass die Kuppel vom Hofarchitekten mit einem Eisenring verstärkt wurde.

Die Hauptaufgabe der Nationalbibliothek ist die Sammlung und Archivierung aller in Österreich erscheinenden Publikationen. Das heißt, es sind auch zwei Werke von mir dort irgendwo zum Verstauben archiviert. Die Nationalbibliothek besitzt insgesamt zwölf Millionen Objekte, davon vier Millionen Bücher.

Die Kartensammlung existiert seit 1906. Es wurden aber bereits seit dem 16. Jahrhundert Landkarten in der kaiserlichen Hofbibliothek gesammelt. Das Globenmuseum ist weltweit das einzige Museum für Globen. Die Nationalbibliothek verwahrt 695 Globen und andere Instrumente auf, wobei der Hauptanteil vor 1850 angeführt wurde.

Auch die Papyrussammlung, die auf Erzherzog Rainer zurück geht, umfasst 180.000 Objekte, vom 15. Jahrhundert vor Christus bis zum 13. Jahrhundert nach Christus und ist damit auch eine der größten der Welt. Die Sammlung umfasst daneben noch Papiere, Tontafeln, Holz- und Wachstabletts, Steintafeln, Leder, Textilien, Knochen sowie Gold-, Silber-, Bronzegegenstände mit Inschriften.

Die Musiksammlung kristallisierte sich als Spezialsammlung der Hofbibliothek heraus. Viele Partituren und Erstdrucke insbesondere von Bruckner und Richard Strauss lagern hier. 1826 übernahm die Nationalbibliothek die Altbestände der Hofmusikkapelle.

Weitere Abteilungen sind die Sammlung von alten Handschriften und Drucken, das Literaturarchiv, das Bildarchiv mit zwei Millionen Objekten, die Grafiksammlung mit 600.000 Objekten, die Sammlung für Plansprachen samt Esperantomuseum und das Archiv des österreichischen Volksliedwerkes.

2010 wurde ein Digitalisierungsprojekt angegangen. Zwischen der Nationalbibliothek und Google wurde vertraglich vereinbart, dass Google 600.000 gemeinfrei Bücher kostenlos digitalisiert. Die Daten werden im österreichischen Bundesrechenzentrum gespeichert.

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