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Etwas an die große Glocke hängen                        In Zeiten als es noch kein Radio, TV oder Telefon gab, war es in ländlichen Gebieten das Kommunikationsmittel Nummer eins, um möglichst viele Menschen rasch zu informieren. Man läutete die große Kirchenglocke. Das konnten die Leute weithin hören und strömten dann zur Kirche, um dort zu erfahren, was Sache ist, Kriegsausbruch oder -ende, Naturkatastrophen, Tod des Fürsten oder dergleichen mehr.

Das ist für die Katz                         Damit meinen wir, dass etwas umsonst ist. Der Ursprung führt auf Burkhard Waldis, Anfang des 16. Jahrhunderts, zurück, der als Fabelerzähler „Der Schmied und die Katz“ schrieb. Ein Schmied ließ sich von den Leuten für seine Arbeit bezahlen, was denen seine Arbeit wert war. Seine Kunden fanden das gut, denn eigentlich wollten sie gar nichts zahlen. Einfach „Danke“ sagen und den Schmied unbezahlt verlassen, das taten dann auch sehr viele. Der Schmied nahm daraufhin eine dicke, alte Katze und band sie in der Werkstatt an. Jedes Mal, wenn ein Kunde „Danke“ sagte und verschwand, meinte der Schmied zur Katze: „Katze, das gebe ich dir.“

Blöd war, dass die Katze von leeren Worten nicht leben konnte und verhungerte.

Auf Nummer sicher gehen                         Dieser Ausdruck geht auf den Arrest zurück. Gefängniszellen waren und sind nummeriert. Man hat also Verbrecher und Bösewichte hinter der Nummer sicher verwahrt.

Auf Vordermann bringen                            Wenn wir unsere Wohnung beispielsweise wieder einmal auf Vordermann bringen, putzen wir und stellen alle Dinge wieder an ihren angestammten Platz. Der Spruch kommt vom Militär. Haben sich die Soldaten in Reih und Glied aufzustellen, richten sie sich immer an dem Vordermann aus, bringen sich also auf Vordermann.

Der hat etwas auf dem Kerbholz                             Wir meinen damit, er hat sich etwas zu Schulden kommen lassen. Bis ins 18.Jahrhundert hatten Händler Kerbhölzer bei sich. Das waren Holzstäbe, die in der Mitte gespalten waren. Konnte ein Käufer nicht sofort bezahlen und war er kreditwürdig, so wurden in das Holz Kerben eingeritzt, so viele eben, wie er Schulden hatte. Eine Hälfte bekam der Verkäufer, die andere der Käufer. So wussten beide, wieviel noch auf dem Kerbholz war.

Jemanden auf dem Kieker haben                            Wir verstehen darunter, dass wir jemanden genau beobachten und kontrollieren.  Der Ausdruck kommt aus dem seemännischen. Der Kieker ist das Fernrohr, denn kieken heißt auf Plattdeutsch gucken/schauen.

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