Der Glaube kann Berge versetzen Ihren Ursprung hat die Redewendung im Neuen Testament denn dort steht bezogen auf die Offenbarung des Johannes: „Und wenn ich weissagen könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, also dass ich Berge versetzte, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts.“ Hierauf bezieht man sich, wenn man meint, man muss nur fest an etwas glauben, dann wird das scheinbar Unmögliche, möglich.
Wie ein Buch mit sieben Siegeln In der Bibel wird auch vom Buch mit sieben Siegeln berichtet. Niemand kann die Siegel lösen und einen Blick hineinwerfen, außer Jesus Christus in der Gestalt eines Lammes, das würdig genug ist, das Buch zu öffnen. Und die Folgen sind gewaltig. Durch das Öffnen der einzelnen Siegel wird die Apokalypse ausgelöst, der Kampf zwischen Gut und Böse, das Ende der Welt. Auf die Apokalypse folgt nach Johannes das Reich Gottes: eine gerechte und friedvolle Zeit, in der Gott König ist und es keine Herrschaft von Menschen über Menschen mehr gibt. Wir sagen heute über jemanden der völlig verschlossen ist und nichts preisgibt, er sei ein Buch mit sieben Siegeln.
Eine beleidigte Leberwurst sein. Im Mittelalter gingen die Gelehrten davon aus, dass alle Gefühle des Menschen in der Leber erzeugt werden. Egal ob Liebe, Ärger, Freude oder Wut – alles sollte von dieser Stelle im Körper kommen. Und wenn sich nun jemand ärgerte, dann hatte er halt eine beleidigte Leber. Die Redewendung beleidigte Leberwurst beruht auf einer alten Erzählung. In der geht es nämlich um eine Leberwurst, die im kochenden Wasser eines Kessels vor Wut platzt. Denn der Metzger nimmt alle anderen Würste, wie beispielsweise die Blutwurst, vor der Leberwurst heraus – weil sie nicht so lange kochen müssen. Und weil die Leberwurst allein im Kochtopf bleiben soll, ist sie beleidigt. So haben sich die Annahme, Gefühle entstünden in der Leber und die Geschichte von der Leberwurst zu einer Redewendung vereint.
Einen blauen Brief erhalten Schüler haben oftmals Angst davor, dass ihre Eltern einen blauen Brief erhalten. Der wird immer verschickt, wenn die Gefahr des Sitzenbleibens, sprich des Wiederholens einer Klasse droht. Nur, der Brief ist in der Regel nicht blau. Im 19. Jahrhundert aber erhielten Offiziere, die ihre Arbeit niederlegen sollten, vom preußischen Kabinett ihre Kündigungsschreiben, die in blauen Briefumschlägen verpackt waren. Diese gefürchteten blauen Briefe haben sich daher in der heute noch verwendeten Redewendung verewigt.
Da staunst du Bauklötze Die Redewendung Bauklötze staunen ist erstmals im frühen 20. Jahrhundert in Berlin aufgekommen. Dort sagte man „Jlotzen machen“, wobei „Jlotzen“ eine Kurzform von „Jlotzoogen“ ist. Beides bedeutet im Hochdeutschen so viel wie „Glotzaugen“. Aus „Jlotzen machen“ wurde im Laufe der Zeit „Jlotzen staunen“, bis auch „Jlotzen“ schließlich durch das fränkische Wort „Klozzer“ ersetzt wurde. Nach vielen Jahren der Überlieferung, bei der der Ursprung der Redewendung in Vergessenheit geraten ist, hat sich die Formulierung in unserer jetziges „Bauklötze staunen“ entwickelt.