Dreck am Stecken haben                            Die Redewendung entstammt einer Zeit von vor ca. 500 Jahren, als es noch keine befestigten Straßen gab. Nur die Auffahrten großer Herrenhäuser oder Paläste waren gepflastert. Die normalen Bürger, die stets zu Fuß unterwegs waren, hatten daher dreckige Schuhe. Bevor man daher ein sauberes Haus betrat, musste man sich die Schuhe säubern, indem man mit dem Gehstock den Dreck von den Sohlen kratzte. So waren die Schuhe danach so halbwegs sauber, aber der Dreck hing am Stecken. Im Laufe der Zeit wurde dieser Dreck am Stecken sprachlich mit der Schuld in Verbindung gebracht. Schließlich war der Dreck im übertragenen Sinne das Gegenteil der Unschuld. Wenn also jemand Dreck am Stecken hat, so war er gewiss kein sauberes Gewissen

Das macht das Kraut auch nicht fett                      Die Redewendung besagt so viel wie „Das nützt auch nichts mehr“. Tatsächlich geht diese Redewendung auf das Kraut zurück. Früher wurde Kraut besonders als Nahrungsmittel für arme Leute gesehen. Denn ohne die Zugabe von teurem Speck machte auch die Zugabe anderer Zutaten den Kohl nicht fett, also schmackhaft. Es nützte also nichts, das Kraut mit Gewürzen noch verfeinern zu wollen, solange kein Speck oder Fleisch dabei war.

Die Würfel sind gefallen                             Julius Caesar hat mit den Worten „die Würfel sind gefallen“ – natürlich auf Latein, im Jahre 49 v. Chr. eine Entscheidung getroffen. Er schickte unwiderruflich seine römischen Truppen über den Fluss Rubikon, der die Grenze zwischen Gallien und Italien bildete. Dieser Akt war der Beginn eines Bürgerkriegs.

Den Stab über jemanden zu brechen                    Der Gerichtsstab war das Zeichen der richterlichen Gewalt. Der Richter nahm zur Eröffnung des Gerichts den Stab in die Hand und wenn er die Verhandlung beendete, legte er ihn wieder ab. Wenn über einen Angeklagten die Todesstrafe verhängt wurde, zerbrach der Richter den Gerichtsstab über dem Kopf des Verurteilten. Dazu sprach er: „Nun helfe dir Gott, ich kann dir nicht mehr helfen!“ Den Stab über jemanden zu brechen, heißt also jemanden zu verurteilen. 

Die Büchse der Pandora öffnen                               Diese Redewendung stammt aus der griechischen Mythologie und darf nicht geöffnet werden, denn sonst verbreitet sich Unheil über die Menschen. Der Mythos erzählt, dass Pandora die erste Frau gewesen sei, die es auf der Welt gab.

Der junge Titan Prometheus hatte nach dem Ebenbild der Götter, die Menschen aus Lehm auf der Erde erschaffen und es durch eine List auch noch geschafft, unerlaubterweise das Feuer der Götter zu stehlen. Dies erzürnte Zeus so sehr, dass dieser beschloss, Prometheus und die Menschen zu bestrafen. Er erschuf Pandora, eine junge Frau aus Lehm. Die wunderschöne Pandora sollte so ein Teil seiner Strafe für Prometheus und die Menschheit werden: Eines Tages gab Zeus Pandora eine geheimnisvolle Büchse. Diese sollte sie an alle Menschen weitergeben, aber ihnen verbieten, sie zu öffnen. Nach kurzer Zeit öffnete jedoch Pandora selbst die Büchse. Was in der Büchse war? Alles Schlechte! So breiteten sich Krankheiten, Tod und sonstiges Übel über die Menschheit aus. Zeus hatte seine Rache bekommen.

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