Auf Wolke sieben schweben oder im siebten Himmel sein Im zweiten Brief vom Apostel Paulus an die Korinther oder auch in den Apokryphen steht, der Himmel habe sieben Schichten und im siebten Himmel soll Gott und die Engel leben. Es ist also leicht nachzuvollziehen, dass der Ausdruck für vollendetes Glück sich davon ableitet.
Auf/Unter den Fingernägeln brennen Wir verwenden den Ausdruck dafür, wenn etwas sehr dringendes unmittelbar ansteht. Der Ursprung findet sich gleich zwei Mal im Mittelalter. Die Mönche klebten sich kleine Wachskerzen auf die Fingernägel, um besser bei der Frühmesse lesen zu können, in der Hoffnung, die Messe ist früher zu Ende als die Kerze heruntergebrannt. Und zweitens war es eine gebräuchliche Foltermethode, brennende Holzstäbchen unter die Fingernägel zu schieben. Es ist klar, dass es so oder so pressierte.
Auf keinen grünen Zweig kommen Wir haben alles versucht, aber wir sind auf keinen grünen Zweig gekommen. Der Ursprung liegt sehr lange zurück. Es war ein heidnischer Brauch, dass der Verkäufer eines Hauses oder Grundstücks dem Käufer einen Zweig eines immergrünen Baumes (Buchsbaum, Eibe, Nadelbaum) schenkte. Man meinte, dass in immergrünen Bäumen gute Geister wohnten und wenn man so einen Zweig mit ins Haus nahm, so zogen die guten Geister gleich mit ins Haus ein. Wer sich also kein Haus oder Grundstück kaufen konnte, auch wenn er sich noch so bemühte, ist auf keinen grünen Zweig gekommen.
Asche aufs Haupt streuen Asche ist ein Zeichen der Trauer, der Buße, der Umkehr, des Neuanfangs und der seelischen Reinigung. Bei den Christen war es Brauch zu Aschermittwoch sich mit Asche zu bestreuen und in einem Büßergewand die Zeit bis zum Osterfest zu verbringen. Der Reumütige wurde symbolisch aus der Kirche geworfen um vierzig Tage lang zu bereuen und Buße zu tun, bevor die Gemeinde ihn am Gründonnerstag wieder in ihren Kreis aufnahm. Seit dem 11. Jahrhundert ist daher, sich Asche aufs Haupt streuen, ein Ausdruck der Selbstanklage und der Reumütigkeit.
An der Nase rumführen Wenn wir jemanden gängeln, dann führen wir ihn an der Nase rum. Der Ausdruck kommt von den Schaustellern, die oft Bären zur Schau stellten. Diesen hatten sie einen eisernen Ring durch die Nase gebohrt und führten nun den Bären mit einer Kette dem Publikum vor. Der Ring in der Nase bereitete den Tieren höllische Schmerzen und deshalb ließen sie sich scheinbar folgsam gängeln. Jede Gegenwehr hätte den Schmerz nur vergrößert.