Auf Holz klopfen Wenn Menschen etwas nicht verschreien wollen, also den glücklichen Zustand beibehalten wollen, so sagen sie nicht nur, sondern tun es auch: Auf Holz klopfen. Das kommt aus dem Bergbau. Die Stollen waren durch Holzbalken und Streben gegen Einsturz gesichert. Durch Feuchtigkeit wurden diese Balken jedoch leicht morsch. Betrat man einen Stollen, so wollte man sein Glück nicht aufs Spiel setzen und klopfte aufs Holz. War der Klang hell, so war das Holz gesund und es drohte keine Gefahr.
Aus allen Wolken fallen Aristophanes schrieb von einer Stadt namens Wolkenkuckucksheims. Diese liegt in den Wolken. Jemand der aus den Wolken fällt, gelangt also von der Traumwelt zurück in die Wirklichkeit. Heutzutage benutzt man diese Redewendung, um auszudrücken, wie überrascht man von der Wirklichkeit ist.
Der kocht auch nur mit Wasser Früher wies man auf Leute aus ärmeren Verhältnissen hin mit „Der kocht auch nur mit Wasser“. Diese Leute konnten es sich nicht leisten, ihr Essen mit besonderen Zutaten wie Wein oder Fleischbrühe zu kochen. Stattdessen mussten sie normales Wasser nehmen. Heute wird der Ausdruck eher dafür genommen, dass der andere auch keine besonderen Kenntnisse oder Mittel hat, sondern wie du und ich agiert.
Aus dem letzten Loch blasen Der Ausspruch bezieht sich auf die Löcher einer Flöte. Wenn man auf dem letzten Loch bläst, erklingt der höchste Ton, den das Instrument spielen kann. Nach dem Blasen des letzten Lochs, sind die Möglichkeiten des Instruments erschöpft: Es kann kein höherer Ton hervorgebracht werden. Wir verwenden den Ausdruck gerne für „alles gegeben haben und ausgepowert sein“.
Am Hungertuch nagen „Hungertuch“ hieß früher das Tuch, das zur Fastenzeit in der Kirche über den Altar gehängt wurde. Aus dem Brauch, dieses Tuch zu nähen, es über den Altar zu legen, entstand dann die Redewendung „am Hungertuch nähen“. Sie lässt sich bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen. Später wurde diese Wendung umgedeutet in das heute gebräuchliche Sprichwort „am Hungertuch nagen“, wenn jemand nichts zu essen hat.