Montags blau machen                  Wir verwenden den Ausdruck, wenn wir am Anfang der Woche nicht zur Arbeit erscheinen. Wir machen blau. Das kommt von den Wollfärbern und der Indigoblaufärbung von Wolle. Die Wolle wurde nämlich am Samstag ins Färbemittel gelegt, sonntags im Bad gelassen und montags an der Luft getrocknet. Die Gesellen konnten sich also ausruhen.

Jemanden etwas anhängen                       Ich habe bereits über die Bestrafungsmethoden im Mittelalter berichtet. Einem Trinker, der am Pranger stand, wurde eine Flasche umgehängt, einem zänkischen Weib ein Besen oder ein Stein, ein Dieb, der gestohlene Gegenstand. Das Zurschaustellen von Verurteilten mit um den Hals gehängten Schildern wird noch heute in manchen Ländern praktiziert. Hängt man daher jemandem etwas an, dann beschuldigt man ihn, verurteilt ihn und gibt ihn dem öffentlichen Spott preis.

Torschlusspanik                              Der Ausdruck wird heute bei unverheirateten Frauen oder Männern mittleren Alters verwendet, die noch nicht verheiratet sind. Man sagt über so jemanden, er/sie habe die Torschlusspanik und ergreift jede Gelegenheit, bevor nichts mehr geht. Bis ins 19. Jahrhundert wurden abends in Städten die Stadttore geschlossen. War man knapp in der Zeit, dann bekam man es mit der Angst zu tun, dass die Stadttore schließen, bevor man ankam und man eine Nacht ungeschützt im Freien verbringen musste.

Jemanden im Stich lassen                          Jemanden sich selbst überlassen, sich nicht weiter um ihn kümmern, auch wenn der andere darauf vertraut. Das ist die heutige Erklärung und war es auch damals zur Zeit der Ritter. Fiel ein Ritter vom Pferd, konnte er zumeist von alleine nicht mehr aufstehen und auf sein Pferd steigen, mitsamt der Rüstung. Dafür hatte er seinen Knappen, der ihm auf- und raufhelfen musste. War der zu feige, dann ließ er seinen Herrn bewegungsunfähig im Stich des gegnerischen Schwerts.

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