Im 3. Bezirk, parallel zur Schlachthausgasse, zweigt die Maiselgasse von der Baumgasse ab. Das ist der Zugang zur Stadtwildnis und zum Naturdenkmal 752. Gefühlt befindet man sich in einem Auwald. Die G´stettn liegt auf dem Plateau eines einstigen Donauprallhanges. Hier erreichte der Linienwall die Donau, denn hier floss vor der Regulierung ein Donauarm durch. Die Reste des Linienwalls sind heute unter Denkmalschutz gestellt.
Auf der Anhöhe des Donauprallhanges befand sich das Haus des Henkers Freymann, der dort auch eine Abdeckerei, ist gleich Schinderei, betrieb. Heute würde man Tierkörperverwertung dazu sagen. In den Abhang wurden mehrstöckige Keller gegraben, die zuerst als Eiskeller dienten, später wurden Champignons gezüchtet.
Auf der G´stettn findet man in der Hundezone so an die zwanzig Körbe, Kuschelkissen, etc. Es schaut aus, als ob halb Erdberg seine Haustiere ausgewildert hat. Vielleicht ist es aber auch falsch verstandene Tierliebe für Wildkaninchen, Wildkatzen oder Enten. Zumindest Ratten fühlen sich dort wohl.
Die Stadtwildnis ist nicht die einzige in Wien und da spreche ich nicht von einer Lobau, dem Prater oder Wienerwald. Nein, im 2. Bezirk gibt es beispielsweise den Großstadtdschungel (oder was man sich als Städter so vorstellt).