Sie ist die Nachfolgerin der Wiener Hofoper, die von den Habsburgern gegründet wurde und setzt auch mit dem Staatsopernorchester die Tradition der Wiener Hofmusikkapelle fort.

Bereits 1709 gab es das Theater am Kärntnertor, in der Nähe des heutigen Baus. Es brannte aber 1752 ab. Danach gab es am Michaelerplatz das alte Burgtheater, das auch Opernaufführungen gab und das wiederaufgebaute K&K Hoftheater am Kärntnertor. Das heutige Operngebäude wurde 1860 ausgeschrieben. Siccard von Siccardsburg und Eduard van der Nüll gewannen die Ausschreibung undbegannen 1861 mit der Errichtung des Neorenaissancebaus.

Das Gebäude wurde 1869 fertiggestellt und wurde von den Wienern anfänglich nicht sehr geschätzt. Auf der vis á vis Seite der Ringstraße stand der Heinrichshof, der im zweiten Weltkrieg zerstört wurde, gegenüber dem die Oper nicht monumantal genug erschien. Außerdem wurde nach Beginn des Baus der Oper, die Ringstraße um einen Meter angehoben, wodurch die Oper von den Wienern als „versunkene Kiste“ und „Königgrätz der Baukunst“ verballhornt wurde.

Kaiser Franz Joseph ließ sich im Jahr vor der Fertigstellung durch das Haus führen und da er zu dem Zeitpunkt sehr verkühlt war, war er nicht sehr gesprächig und nickte zumeist nur zu den Erklärungen der Architekten. Bei der Verabschiedung gab er auch nur sein übliches „Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut“ von sich. Die beiden Architekten schlossen daraus, dass dem Kaiser das Haus nicht gefiel. Wenig später wählte van der Nüll ,1868, der sich das alles zu Herzen nahm den Freitod. Siccardsburg erlag zehn Wochen später einem Herzinfarkt. Dazu muss man noch wissen, dass die beiden Herren einander inniglich zugetan waren und in einer Partnerschaft im 6. Bezirk lebten.

Ende des Zweiten Weltkriegs wurde auch die Oper von einer Bombe getroffen. Der Bühnen- und der Zuschauerbereich brannten aus. Der Vorderteil, mit dem Fresko-Foyer von Moritz von Schwind, blieb heil. Nach längeren Diskussionen über eine Schleifung oder Wiederaufbau des Baus, gewann Letzteres die Oberhand.

Am letzten Donnerstag vor Aschermittwoch findet alljährlich der Wiener Opernball statt. 5.150 Gäste fasst das Theater. Mit Mitarbeitern und Mitwirkenden sind an dem Tag 7.000 Personen in der Oper. Das soll der einzige Tag im Jahr sein, wo die Staatsoper gewinnbringend ist.

Die Tradition führt auf den Wiener Kongress 1814/15 zurück. 1877 kam es zum ersten Ball am jetzigen Standort. 70 Stunden Vorbereitung haben die Mitarbeiter Zeit, um das Theater in einen Ballsaal zu verwandeln. Zuerst wird die Bestuhlung des Parterres demontiert und ein Fußboden auf einem Gerüst eingezogen, sodass eine ebene Fläche von 850 m² entsteht. Parkett, Orchestergraben und Bühne sind ein einziges Tanzparkett. Die Idee dazu gab Thomas Schäfer-Elmayer. 650 Personen sind nur mit dem Umbau beschäftigt. In Corona-Zeiten entfällt natürlich dieses Event.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein